Lesebeicht „Kesselsturm“ von Oliver Wolf

Kesselsturm

Bereits zu Beginn des Buches fragte ich mich, ob es lohnenswert ist, diesen Titel zu lesen. Schleppend quält mich Oliver Wolf mit dem leidigen Thema Windenergie in Stuttgart, was mich in dieser exorbitant gelebten Energiesparsamkeit gerade an das Projekt S 21 erinnert.
Aber: Es lohnt sich den mühsamen Einstieg zu wagen!

Denn ein Serienmörder, der in den S-Bahnen sein Unwesen treibt, hält Stuttgart in Atem. Die Mordopfer, die der Täter geziehlt und präzise ermordet, verbindet augenscheinlich nichts. Die Ermittler Antonia Ronda und André Bürkle heften sich an die Fersen des Täters und eine tödliche Hetzjagd beginnt.
Szenenwechsel: Im Jahre 243 n. Chr. wird auf brutalste Weise ein germanisches Dorf ausgelöscht und niedergebrannt. Einzige Überlebende ist die junge Geofin, die völlig auf sich allein gestellt die Mörder ihrer Familie auszumachen versucht und um ihr Überleben kämpft.
Der Zusammenhang der Erzählstränge erfährt der Leser zunächst nicht. Auch im Verlauf des Plots nähern diese sich nur sehr zögerlich.

Doch sie nähern sich! Und begeistern den Leser umsomehr, als sie letztendlich aufeinandertreffen, um in einem schlüssigen Werk aufzugehen. Besonders der Genre-Mix aus klassischem Kriminalroman und der parallel erzählten historischen Geschichte gehen in einem fulminanten Duett auf. Der poetische Epilog des Buches wertet die Erzählung ein letztes Mal auf und hinterlässt den Wunsch nach mehr.

 

Oliver Wolf
Kesselsturm
341 S. / 12 x 20 cm / Paperback
ISBN 978-3-8392-1446-6

Ein Gedanke zu „Lesebeicht „Kesselsturm“ von Oliver Wolf

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