Reisebericht vom Comer See – Teil 2 – Brunate – Varenna – Bellano – Bergamo

comer_see_Reisebericht von Oliver SteinhaeuserTeil 2 des Reiseberichts vom Comer See        (Teil 1 finden Sie hier)
Reisezeit: August


Nach einem ausflugslosen Badetag stehen wir am sechsten Tag in aller Frühe auf. Ein nächtliches Gewitter mit Regen sorgte für einen Temperatursturz auf 21°C am Morgen und bietet damit die Grundlage für eine Wanderung.
Der Plan: Como – Standseilbahn nach Brunate – Leuchtturm Voltario – Wandern nach Torno – Fährfahrt zurück nach Como
Doch: Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.
Kurz nach dem Berufsverkehr fahren wir zunächst nach Como und parken am Hafen, keine 500 Meter von der Funicolare nach Brunate. Zu dieser frühen Stunde sind kaum Touristen unterwegs und wir können ohne Wartezeit mit der Standseilbahn hinauf fahren. In Brunate angekommen wenden wir uns nach links (in Bezug mit Blick hinunter nach Como), um zum ausgeschilderten Panoramablick auf Como zu gelangen. Ab hier läuft der Buch-.und Medienblog mit der Wanderkraxe zunächst zurück zur Funicolare und dann weiter zum Leuchtturm Faro Voltiano, errichtet in Gedenken an Alessandro Volta, Erfinder der Batterie und Mitbegründer der Elektrizitätslehre. Ein steiler und mit 16 Kilogramm Gepäck recht beschwerlicher Fußweg (Via Mulattiera per S. Maurizio) führt die etwa 200 Höhenmeter auf zwei Kilometern hinauf. Oben angekommen, bin ich froh, endlich die Kraxe ausziehen zu können. Es wird schnell klar, dass wir auf die Wanderung nach Torno verzichten, obwohl wir uns bereits Wochen zuvor darauf gefreut hatten. Die letzte Kraft setzen wir in die Besteigung des Leuchtturms, bevor wir ins Ortzentrum zurückkehren und mit der Standseilbahn zurück nach Como fahren.

Nach dieser Tortur gönnen wir uns Ruhe, verbringen drei Tage am Wasser und in unserer Unterkunft, schlendern hin- und wieder durch Bellagio und genießen bei leckerem Eis den Blick auf das lebhafte Treiben im Hafen.
Im Kapitel „Von Lecco nach Bellagio“ des Reisebuchs „Comer See“ erhalten Badefreunde die Information zu guten Bademöglichkeiten um den Ort Onno. Voller Euphorie vergessen wir, was wir im Kapitel „Unterwegs am Comer See“ (S.59) gelernt haben: Gerade die Wochenenden im August sind nicht nur von Touristen überlaufen, sondern gerade von etlichen Großfamilien aus den Städten Bergamo, Mailand sowie dem nahen Tessin. Die Badeplätze um Onno dürften vor allem auch durch Einwohner aus Lecco stark frequentiert sein. Und so kommt es, dass unser sonntäglicher Badeausflug nach Onno zum Reinfall wird. Autos stehen dicht an dicht an jeder noch so kleinen Haltemöglichkeit und darüber hinaus. Wabernd ziehen die Rauchschwaden der unzähligen Grills über die Uferstraße. Entschlossen drehen wir um und fahren zurück zu unserer kleinen Badestelle nach Limonta, denn bis hier hin schlängeln sich keine Wochenendausflügler.

Mit vollen Reserven geht es an Tag Nummer zehn mit dem PKW hinunter nach Lecco, entlang des Ostufers hinauf nach Varenna. Hier lohnt sich der etwa halbstündige Aufstieg zum Castello di Vezio, welches das Reisebuch des Michael Müller Verlags zu Recht als Empfehlung auf einer ganzen und besonders betonten Seite führt. Die auf dem Gelände der Burgruine drapierten, aus Pappmaché geformten Geisterfiguren in Gewändern, ergeben ein unglaublich tolles und mystisches Bild mit dem historischen Gemäuer und dem See als Kulisse.
Nach einer Brotzeit mit Blick auf den Comer See, das mittig in den See ragende Bellagio sowie Menaggio am Westufer, laufen wir zurück zum Auto und setzen unseren Ausflug fort. Die vorangeschrittene Mittagsstunde bringt auch die Wärme mit sich, sodass wir der kühlen Luft der Klamm Orrido di Bellano in Bellano entgegenstreben. Innerhalb von zehn Minuten sind wir von Varenna bis Bellano gefahren und parken auf dem Parkplatz vor der Kirche Chiesa dei Santi Nazaro E Celso. Dieser Parkplatz ist auch mit „L’Orrido“ an der Hauptstraße des Ortes ausgeschildert, fällt mit seinen ca. 15 Parkplätze jedoch spärlich aus. Die kleine Klamm ist durch Stege erschlossen und bietet am oberen Ende eine kleine parkähnliche Anlage mit Sitzbänken. Gerade mit kleinen Kindern eine tolle und ungefährliche Abwechslung.
ACHTUNG: Der Orrido bietet keine weitere Wandermöglichkeit wie etwa die Breitachklamm oder Starzlachklamm im Allgäu. In zehn Minuten ist hier alles gesehen und die Fotos geschossen.

Bevor wir den letzten Tag zum Sonnen- und Wasserbaden nutzen, führt unser Weg nach Bergamo. Nicht gerade günstig – dafür sicher – parken wir unseren PKW in der Tiefgarage „Piazza Libertà“. In nur fünf Minuten sind wir bis zur Standseilbahn Funicolare Città Alta gelaufen, die uns in wenigen Minuten hinauf in die Altstadt Bergamos zieht. Schon nach wenigen Metern schlendern wir über den zentralen Platz Piazza Vecchia, den wir durch die drei Bögen des Palazzo della Ragione wieder verlassen, um die unglaublich schöne Fassade der Cappella Colleoni zu bestaunen. Die Eindrücke, die man umgeben von den Gebäuden sammelt, sind schwer mit Fotografien festzuhalten. Die Cappella Colleoni, die daran anschließende Basilica die Santa Maria Maggiore, der Dom Bergamos und der Palazzo della Ragione. Alles so wunderschön beisammen, dass wir auf den Treppen der Cappella unser Vesper auspacken und die Aura auf uns wirken lassen.

Unsere Abreise vom Comer See nach zwei Wochen treten wir nach dem Frühstück an, fahren bis Lecco und von dort über die vierspurige SS36 am Comer See hinauf, vorbei am Lago di Mezzola nach Chiavenna. Den zweiläufigen Wasserfall Cascata dell’Acquafraggia wollen wir uns auf keinen Fall entgehen lassen, nehmen dafür sogar den zeitintensiveren Heimweg über den Julierpass in Kauf. Nach einem Mittagsessen auf den grünen Wiesen am Fuße des Wasserfalls treten wir nun endgültig die Rückreise nach Stuttgart an.

Für wen sich der Comer See als Reisedestination eignet:
Je öfter ich über unsere Erfahrungen am Comer See berichte, desto klarer zeichnet sich ein Bild, für welche Zielgruppe der See geeignet ist. Der Spaßfaktor steigert sich mit hoher Wahrscheinlichkeit, wenn man mit selbstständigen Kindern oder gar ohne sie reist. Dann fallen die fehlenden Gehwege weniger stark ins Gewicht. Auch das Befahren des Sees mit Personenfähren stellt ohne die Mitnahme eines Kinderwagens, Wickelrücksacks, Bauchtrage etc. überhaupt keine Schwierigkeit dar.

Wir sind froh, den Comer See bereist zu haben, wissen allerdings auch, dass wir frühestens zurückkehren, sobald der Nachwuchs über sechs Jahre alt und somit deutlich eigenständiger ist. Denn dann steht der Weiterentdeckung per Schiff inklusive häufigem Umsteigen nichts mehr im Wege.

Ein Reisebericht von Oliver W. Steinhäuser


Reisebericht vom Buch- und Medienblog_Stempel_Reisebericht_Oliver SteinhäuserVorbereitung der Reise durch:
Eberhard Fohrer
Comer See
ISBN 978-3-95654-133-9

Reisebericht vom Comer See – Teil 1 – Como – Bellagio – Madonna del Ghisallo

Teil 1       (Teil 2 erscheint in 14 Tagen, am 23.11.2018)
Reisezeit: August


Zwei Wochen nehmen wir uns Zeit, um den oberitalienischen Comer See zu bereisen. Ein von Villen gesäumtes und von prominenten Persönlichkeiten geschätztes Feriendomizil mit einer mediterranen Flora und Fauna. Auch der Filmindustrie bietet der See immer wieder tolle Kulissen. Was so viel Aufmerksamkeit auf sich zieht, möchte auch der Buch- und Medienblog einmal erleben und begibt sich auf Entdeckungsreise in die Lombardei.

Die einen machen jahrelang voller Überzeugung Urlaub am Comer See, andere waren dort und zogen sofort weiter. Gespaltener kann die Meinung vorab unserer Reise kaum sein. Nach sorgfältiger Planung mit dem Reisebuch des Michael Müller Verlags geht es gemischter Gefühle los. Im Hinterkopf stets die Frage, mit welchen Eindrücken wir den Comer See nach 14 Tagen verlassen.

Aufgrund der relativ kurzen Anreise von Stuttgart (500 km), planen wir auf der Hinreise einen Stopp am Rheinfall in Schaffhausen (CH) ein. Ein wunderbares Bild bietet sich, sobald man ihn von einem der Rheinfall Parkplätze in Neuhausen vor sich sieht. Doch richtig beeindruckend wird der 23 Meter hohe und 150 Meter breite Wasserfall erst, sobald man sich ihm mit einem der Boote nähert. Dafür reicht bereits eine 15-minütige Ausfahrt, während der man sich zwei Mal an das tosende Gewässer tastet, bis sich das schäumende Wasser schließlich imposant auftürmt.
Weiter geht es durch die Schweiz, bis wir schließlich die italienische Grenze passieren und bereits fünf Minuten später durch Como hindurch auf die westliche Uferstraße in Richtung Menaggio und Cadenabbia fahren, von wo wir mit der Autofähre nach Bellagio übersetzen. Hier beziehen wir im vier Kilometer entfernten Dorf Limonta der Gemeinde Oliveto Lario unser Quartier und planen die Tagesausflüge für die kommenden Wochen.

Da wir uns gluten- und laktosefrei ernähren, brechen wir bereits am ersten Tag nach Como auf, um nach einem Spaziergang durch die Altstadt und den Hafen im Anschluss im Lidl Italia in Fino Mornasco einzukaufen.
Bevor wir Como zum Einkaufen wieder verlassen, kehren wir in Hafennähe im Restaurant „El Merendero“ am Piazza de Orchi ein. Hier gibt es wunderbare gluten- und laktosefreie Burger Menüs zu einem unschlagbaren Preis; und das Personal ist bestens mit der gebotenen Vorsicht bei Zöliakie vertraut!
Nachdem wir uns bei Lidl Italia mit Fleisch, Käse, Wurst etc. für die folgenden 14 Tage eingedeckt haben, können wir den Rest des Urlaubs beinahe einkaufsfrei genießen.

Verkehr am Comer See

Bereits an dieser Stelle möchte ich einige Hinweise zum Straßenverkehr rund um den Comer See geben:
Gemütliche Ausfahrten mit dem PKW auf den Uferstraßen des Gebiets Triangolo Lariano (Dreieck zwischen den beiden See Armen) sind beinahe nicht möglich, da die Straßen teilweise extrem eng sind. Hier ist oft absolute Konzentration angesagt. Die vereinzelt angelegten Parkplätze sind aufgrund der Felsen, die manchmal bis direkt an die Straße und das Ufer ragen, eher überschaubar und meist bereits belegt. Auch ausgedehnte Spaziergänge am Ufer sind, zumindest in den von mir rot markierten Abschnitten, nicht möglich. Die beengte Lage zwischen Fels und See bedingt, dass die schmalen Uferstraßen, wenn überhaupt, sporadisch mit Gehwegen ausgestattet sind. Und an den Ufern direkt befinden sich keine Spazierwege.
Dies empfinden wir gerade mit Kinderwagen und zum Joggen zu gefährlich und steigen dementsprechend für jeden noch so kurzen Ausflug ins Auto.

Bellagio besuchen wir des Öfteren. Gerade der Botanische Garten der Villa Melzi lädt aufgrund seiner Weitläufigkeit ein. Der alleeartig bepflanzte Uferweg spendet auch an heißen Tagen Schatten und verführt zum Entspannen auf Steinbänkchen oder auf dem Rasen. Wer das Tagesticket gelöst hat, kann den Park verlassen und bis 18 Uhr jederzeit wieder erneut betreten, was sich besonders dann anbietet, wenn man auf die kostenlosen Gemeindeparkplätze etwas zentrumsferner zurückgreift und den Park als Transit ins Stadtzentrum von Bellagio mitnutzen möchte.
Lebensmittel können gleich in zwei Supermärkten (Sigma & Migross) in der Via Alessandro Volta gekauft werden. Zusammengenommen bieten beide Märkte ein umfangreiches gluten- und laktosefreies Sortiment an. Eine Querstraße weiter, in der Via Lazzaretto befindet sich außerdem ein Parkplatz, sowie eine Wasserstation. Hier kann sowohl stilles als auch gekühltes Sprudelwasser für 0,05€/l gezapft werden.

Nach Lezzeno zieht es uns am vierten Tag, denn wir möchten die im Reisebuch angesprochene Grotta dei Bulberi – die blaue Grotte ansehen. An der Touristeninformation Nähe des Fährstegs bestellen wir Tickets zur Besichtigung. Ungläubig werden wir beäugt und erhalten die Info, dass dies nur mit einem privaten bzw. einem gemieteten Boot ginge. Dazu fehlt im Reisebuch leider der Hinweis. Kurzerhand blättern wir ein paar Seiten weiter und entscheiden uns zu einem PKW Ausflug via Nesso, weiter über kurvige Straßen zur Sternwarte und Aussichtsplattform Colma di Sormano und von dort zur Madonna del Ghisallo in Magreglio. Die kleine Kapelle geht auf das 17. Jahrhundert zurück und in ihr befindet sich ein Gemälde mit der Beata Vergine Maria – die schöne Jungfrau Maria, genannt Madonna del Ghisallo. Diese erklärte Papst Pius XII im Jahr 1946 zur Schutzpatronin der Radfahrer.
In Blickweite schließt sich ein Fahrradmuseum an.

Der Reisebericht zum Comer See wird am 23. November 2018 fortgesetzt.
Vorschau: Brunate – Varenna – Bellano – Bergamo

Ein Reisebericht von Oliver W. Steinhäuser


Reisebericht vom Buch- und Medienblog_Stempel_Reisebericht_Oliver SteinhäuserVorbereitung der Reise durch:
Eberhard Fohrer
Comer See
ISBN 978-3-95654-133-9

Lesebericht zu „Der Bozzetto“ von Beyeler & Schneeweis

Bozzetto_Rezension_Blog_Oliver SteinhaeuserVöllig unverhofft nimmt ein fremder Mann telefonischen Kontakt zum ehemaligen Anwalt und Autor Maximilian Prückner auf. Als dieser das Telefonat annimmt, ahnt er noch nichts von den Vorhaben des Anrufers Hans Albert Bilgrin. Anstoß des Anrufes ist der seit Jahren veröffentlichte Roman Prückners über den Bozzetto, Michelangelos Entwurf zum Fresko „Das Jüngste Gericht“ in der Sixtinischen Kapelle in Rom. So wie Prückner, interessiert sich auch der schweizer Galerist und Mäzen Bilgrin, für den Weg des Bozzetto im Laufe der Geschichte seit seiner Entstehung. Sein Vorschlag an Prückner: Beider Wissen zusammenzufügen, den Bozzetto ausfindig zu machen, zu erwerben und zurück in den Vatikan zu bringen. Denn allein hier sollte sein Platz sein. Nur dort ist die positive Wirkung des Jüngsten Gerichts stärker als seine negative Seite.

Gleich der künstlerischen Darbietung des Jüngsten Gericht mit seiner himmlisch guten und der teuflisch bösen Seite, treten sich auch im Roman beide Seiten gegenüber. So kommt es, dass die Recherche Prückners und Bilgrins auch diejenigen auf den Plan ruft, die den Bozzetto ebenfalls dringend für die Verwirklichung ihre (bösen) Absichten benötigen. Eine hitlerfanatische Gruppe, die sich NAD nennt und mit Hilfe der Macht des Bozzetto ihren Führer Adolf Hitler wieder auferstehen lassen will. Mit seiner Hilfe soll im Anschluss das Vierte Reich entstehen.
Was absurd klingt, ist jedoch seit dem Untergang des Dritten Reichs gut vorbereitet. Mit Hilfe amerikanischer und deutscher Geheimdienste sind Posten der neuen deutschen Regierung mit Nazis besetzt worden, die seit dem die Regierung lenken und auch manipulieren. Stets in der Hoffnung auf die Wiedergeburt Hitlers und mit ihr der Machtübernahme Europas.

Von all dem ahnen Prückner und Bilgrin zu Beginn ihres Abenteuers nichts. Erst mit der Entdeckung der Idola, einer kodierten Schrift zur Entschlüsselung der Geheimnisse des Bozzetto, gerät ihr expeditionsartiges Leben aus den Fugen. Es wird gefährlich.
Alles beginnt mit einer neuen Sicht auf die geschichtlichen Gegebenheiten in Deutschland um 1945. Erzählt bekommen sie dies von Bruno Luger, einem angesehener Kunsthändler, dem in der NS-Zeit die Koordination des Kunstraubs zugeteilt war. Von ihm lernen die beiden eine ganz neue Sicht der Geschehnisse zum Untergang der Diktatur. Eine Version, wie sie sich in Wahrheit abgespielt hat, nicht, wie Siegermächte sie später in Geschichtsbüchern für alle Ewigkeit wiedergeben.
Bruno Luger kennt die unglaubliche Macht, die dem Bozzetto inne wohnt. Er selbst hat sie auf den Beutezügen der Nazis erlebt und weiß, dass allein die Macht eines Herrschers reinen Blutes den Entwurf des Jüngsten Gerichts führen kann. Luger weiß auch, dass der NAD gleiches vorhat. Aus diesem Grund übergibt er den beiden die Idola. Prückners und Bilgrins hehre Ziele werden es wohl schaffen, den Bozzetto sicher an seinen angestammten Platz im Vatikan zurück zu bringen.

Dieses anstrengende Vorhaben wird zusätzlich von Eingriffen und Manipulationen des NAD deutlich erschwert, sodass sie sich sogar gegen die Idola und deren Entschlüsselung entscheiden und sie dem NAD überlassen, um ihr eigenes Leben nicht aufs Spiel zu setzen.
Am Ende steht eine rasante Verfolgungsjagd. Prückner, Bilgrin, eine gemeinsame Freundin und der Bozzetto auf der einen, ein Liebespärchen des NAD in einem Leichenwagen samt Hitlers Leichnam auf der anderen Seite. Unterwegs wollen das NAD-Pärchen die drei überwältigen und endlich die Zusammenkunft Hitlers mit dem Bozzetto zu vollführen.

Seit dem Erscheinen dieses Buches, steht mein von Gerd J. Schneeweis signiertes Exemplar auf meiner Vitrine, stets mit dem Gedanken an die spannende Geschichte, die sich hinter den Buchdeckeln verbergen mag. Ausgerechnet zum Urlaub am Comer See finde ich endlich in die magische Geschichte des Bozzetto und stelle mit Freude fest, dass viele Orte im Buch gerade einen Steinwurf von mir entfernt sind. Sei es Lugano, Campione oder Como selbst.


Beschäftigt man sich einen Moment mit den Autoren Beyeler und Schneeweis erkennt man sofort: Die Geschichte des Bozzetto ist ihr Abenteuer und mit dem Roman verwirklichen sie sich den Wunsch, selbst die Retter des Bozzetto zu sein. Besonders der Charakter des Galeristen Hans-Albert Bilgrin (HAB genannt) zeigt nicht nur namentlich eindeutige Übereinstimmungen mit dem Autor Hermann-Alexander Beyeler (HAB).

Hermann Alexander Beyeler & Gerd J. Schneeweis
Der Bozzetto
978-3-7245-2178-5