Reisebericht aus Slowenien

Reisezeit: August

Auf der Suche nach unserem diesjährigen Ziel für den Sommerurlaub sind wir in Slowenien gelandet. Dabei hätten wir es, wie so viele Reisende in der Ferienzeit, fast wieder nur als Transitland auf dem Weg nach Kroatien durchreist. Doch wir entscheiden uns aktiv dagegen und möchten uns das kleine Land einmal näher anschauen. Mit im Gepäck hat der Buch- und Medienblog die Vollausstattung des Reiseknowhow Verlags: Landkarte, Reisebuch Slowenien, Sprachführer sowie einen Stadtführer für Ljubljana.

Auch unsere Unterkunft wählen wir ganz bewusst: Ein Pfarrhaus in dem touristisch beinahe nicht erschlossenen Dorf Vipavski Kriz im Vipava Tal zwischen Nova Gorica und Ajdovscina. Auch wenn dieses kleine schmucke Dorf, mit seinen schmalen Gassen in jedem Reiseführer Erwähnung findet, sind es doch überwiegend Tagesausflügler, die hier einen kurzen Stopp einlegen, um das besondere Flair des von zwei Kirchen und einer Stadtmauer umschlossenen Dorfs zu genießen. Die Perle des Vipava Tals wird das auf einem Hügel thronende Vipavski Kriz (dt. Heilig Kreuz) auch liebevoll bezeichnet.

Doch bevor die Unterkunft im Vipava Tal bezogen wird, machen wir Halt in Sloweniens Hauptstadt. Mit der Ljubljanica durchfließt der namensgebende Fluss die Altstadt und die darüber thronende Burg bogenförmig und lädt zum Flanieren und zu einer Bootsfahrt durch Ljubljanas Altstadt ein. Fünf Brücken in der Altstadt ermöglichen einen wunderbaren Spaziergang und den Blick von beiden Uferseiten. Wir schlendern auf dem im Stadtführer vorgeschlagenen Spaziergang, der an den schönsten Stellen der Altstadt entlangführt und Informationen darüber bereithält. Wir weichen nur dann davon ab, wenn er uns vom Ufer wegführt. Es ist das Leben und entspannte Treiben am Fluss, das wir in uns aufsaugen möchten. Durch die Vielzahl von Gassen, Restaurants und Bars kommt direkt Urlaubsfeeling auf. Das Leben findet auf den Straßen und den Terrassen der Gastronomen statt.
An den Spaziergang schließen wir die Erkundung Ljubljanas mit dem Boot an. Was von den Brücken so romantisch erscheint, relativiert sich auf dem Boot etwas. Es gibt keinerlei auditiven Informationen während unserer knapp einstündigen Fahrt und das Boot mit dem wir unterwegs sind ist mit einfachen Kunststoffklappstühlen bestuhlt. Das geht auch besser, sehen wir an den anderen Touristenbooten, die uns begegnen. Also Augen auf bei der Bootswahl, denn preislich liegen alle Anbieter mit 10 € p. P. identisch! Was uns erst später auffällt: Wir waren mit dem auf dem wirklich traumhaften Coverfoto des Stadtführers abgelichteten Boot unterwegs. Aufgenommen von der Ribja brv Fußgängerbrücke. (Anmerkung: Coverfoto der Ausgabe 2019)

Auch die Burg schauen wir uns an; nutzen die Standseilbahn unweit der Markthallen und des Markts sowie der Drachenbrücke für die Auffahrt. Wer die traumhafte Altstadt bereits voll erkundet und liebgewonnen hat wird beim Blick von oben dann wieder auf den Boden der Tatsachen gebracht. Die schöne Altstadt verschwindet unter den Bäumen des Burgbergs und der Blick tastet sich über eine ganz normale Stadt mit Industrieanlagen etc.

Am kommenden Mittag reisen wir auch schon weiter, verlassen das Parkhaus am kongrestni trg – das keinen 24 h Tarif ermöglicht, sondern stundengenau unsere 23 Stunden Parkzeit abrechnet – tauschen den Stadtführer durch das Reisebuch Slowenien und starten unsere einstündige Weiterfahrt in das Vipava Tal. So wie der Wechsel von regem modernem Treiben der Stadt hin zum traditionellen Leben in einem Kirchendorf, bringt auch das Reisebuch Slowenien nun einen deutlichen Wechsel zum Klassischen.

Auf Gluten- und Laktoseunverträglichkeit sind die slowenischen Supermärkte bestens vorbereitet. Selbst bei Hofer (Aldi) gibt es neben den eigenen Marken auch die der namhaften Hersteller. Die Spar Märkte bieten gar ein Zöliakie Schlaraffenland.

Das Burgdorf Stanjel besuchen wir an einem durchwachsenen Tag. Auf dem Parkplatz warten wir zunächst 20 Minuten, bis der Regenschauer über uns hinweggezogen ist. Die Zeit nutzen wir für ein kleines Picknick im Auto.
Stanjel erhält im Reisebuch Slowenien gleich eine doppelte optische Auszeichnung. Zuzüglich zum Gelben Marker, der die „Highlights der Region“ auszeichnet, sind die Informationen mit einem farblichen Fond hinterlegt. Hinterlegungen umklammern Exkurse, die sich besonders intensiv mit einer Sehenswürdigkeit beschäftigen. In diesem Eintrag hätte ich mir eine deutlichere Erwähnung des angeschlossenen Ferrari-Gartens gewünscht. Der Beschilderung zu diesem idyllischen Park in Stanjel sind wir – aufgrund seiner nur beiläufigen Erwähnung – leider nicht gefolgt. Die Konkurrenz ist an dieser Stelle präziser und stattet den Eintrag zu Stanjel sogar mit einem Foto des Parks im venezianischen Stil aus.

Ein ähnlicher Effekt ergibt sich, als wir am Bahnhof in Nova Gorica stehen und in nördlicher Richtung eine Bergkirche ausmachen, die von unten gesehen eher einer Festung gleicht. Da muss der Buch- und Medienblog natürlich hoch, um sich die Stadt auch von oben anzuschauen. In allerEuphorie und meiner Ungeduld ist es gar nicht so einfach die passende Info aus dem Reisebuch zu finden. Sveta Gora lautet ein Eintrag mit dem Hinweis, dass es sich dabei um eine der wichtigsten Marien-Pilgerstätten Sloweniens handle; Entfernung 9 km. Eine Adresse findet sich nicht, also fahre ich mit Blickkontakt in Richtung Norden und taste mich anhand der Straßenbeschilderung bis zur Wallfahrtskirche Sveta Gora. Und es ist der Ort, zu dem ich zu gelangen erhoffte.
Auch in dieser Situation hätte mir eine genauere Beschreibung mit einem Foto erheblich geholfen.
Ich sei ungeduldig, höre ich immer wieder. Umso wichtiger ist es mir, dass ich mich sofort orientieren und die benötigten Informationen zweifelsfrei finden kann.

Völlig unerwähnt bleibt leider das Solkan Viadukt der Transalpina Eisenbahnstrecke im Norden Nova Goricas. Über die Soca führt das weltweit größte Viadukt der Steinbauweise (gebaut ohne Mörtel etc.) hinauf über Most na Soci und Bled bis Jesenice an der österreichischen Grenze.

Zum Baden entdecken wir einige Kilometer von Idrija entfernt einen echten Geheimtipp.
Idrijska Bela nennt sich eine kleine Häuseransiedlung am Fluss Idrijca. Verlässt man dieses kleine Gebiet und folgt dem Sträßchen 800 m westwärts, so kommt man am Kopališče Lajšt an, einer aufgestauten Badestelle mit Treppenzugang ins Wasser, Grillmöglichkeiten und kleiner Imbissbewirtung. Touristen bilden hier eine Minderheit zwischen den Einheimischen der Region. Es ist jedoch alles auch für einen größeren Besucherandrang ausgelegt. So gibt es z. B. auch zwei PKW Parkplätze. Hier findet der Ruhesuchende aufgrund der Abgeschiedenheit Entspannung und das sogar an den Wochenenden der Sommerferien.

Eine weitere besondere Abkühlung findet der Urlauber in den Höhlen von Postojna.
Mit einem kleinen Zug werden die Besucher zunächst in das Innere des Höhlensystem Postojnska Jama gefahren. Unter sprachlicher Führung wird die Höhle gruppenweise erkundet. Betonierte Wege ermöglichen einen sicheren Spaziergang. Slowenische, englische, deutsche und italienische Gruppen werden von den Höhlenführern während der Tour informiert, für weitere Sprachen erhalten Touristen beim Ticketkauf Headsets.
Sobald die Gäste an der Haltestelle innerhalb der Höhle angelangt sind eröffnet sich ein gigantisches Bild aus Stalagmiten und Stalaktiten. Immer wieder staunen die Gäste über die Weiten und Tiefen, die sich im Höhlensystem der Postojnska Jama auftun. Für den Buch- und Medienblog war es unmöglich, diesen Eindruck und vor allem die Dimensionen fotografisch festzuhalten.

Nicht zu unterschätzen – gerade bei hohen Außentemperaturen – ist der Temperaturabfall auf 10° C im Höhleninneren. Darauf sollte man unbedingt vorbereitet sein!

Resümierend stelle ich fest, dass viele der Sehenswürdigkeiten in Sloweniens Westen, im Reisebuch des Reise-Know-How Verlags enthalten waren. Einige der vom Buch- und Medienblog besuchten Orte waren jedoch weniger detailliert beschrieben, als ich es mir gewünscht hätte. Im Zuge der Aktualisierung und Überarbeitung des Werkes hätten konsequenterweise auch die Fotos im Reisebuch einer genaueren Überprüfung und Aktualisierung unterzogen werden müssen. Das fällt gerade bei der Daumpenprobe im direkten Vergleich mit dem hauseigenen und ebenfalls neu aufgelegten Ljubljana Stadtführer auf. Hier stehen modern bearbeitete Fotos veraltetem Bildmaterial gegenüber.
Tipps und Anregungen zu kleinen Wanderungen findet der Leser direkt im Anschluss an die jeweiligen Städte/Regionen. Auszüge von Wanderkarten samt ausgearbeiteten Wegbeschreibungen für größere Wanderungen werden in einem extra Kapitel aufgeführt.
Positiv fallen auch die kleinen Karten der Stadt- bzw. Ortszentren auf. Sie sind zahlreich vertreten und geben einen ersten Eindruck der Ortschaften wieder. Zusammen mit der großen Slowenien Landkarte – ebenfalls im Verlagsprogramm – erleichtert es die geografische Verortung und somit die Anfahrt mit dem PKW.

Der Sprachführer „Kauderwelsch Slowenisch“ hat mich motiviert einige Grundlagen zu anzuwenden sowie die korrekte Aussprache zu erlernen. Einige Sprachbeispiele sind auch als Audios zusätzlich per QR-Code online abrufbar. Das ist sehr gut, da beispielsweise der Google Übersetzer keine große Hilfe ist.

Tipps des Buch- und Medienblog zur Reise per PKW:
Wer bei der An- und Abreise sehr günstig tanken möchte, kann dies auf der Tauernautobahn (A 10) kurz nach dem Grenzübertritt von Deutschland Richtung Österreich tun. An der Ausfahrt Nr. 8 Grödig ist ein Hofer (Aldi) mit angeschlossener Tankstelle. Hier tanken wir mit 1,15 €/l satte 0,40 €/l günstiger als an den Autobahntankstellen in Österreich. Zeit verlieren wir aufgrund der direkten Nähe zur Autobahn auch nicht.

Wer dazu auch Zeit sparen möchte, kann sich beim ADAC für die Mautstelle der Tauerntunnel (Tauernautobahn) sowie den Karawankentunnel freischalten lassen. Bezahlt wird dann beim ADAC, der für das PKW Kennzeichen eine Freischaltung der digitalen Maut einrichtet.

Ein Reisebericht von Oliver W. Steinhäuser


Reisebericht vom Buch- und Medienblog_Stempel_Reisebericht_Oliver SteinhäuserVorbereitung der Reise durch:

Daniela Schetar und FriedrichKöthe
Slowenien mit Triest
ISBN 978-3-8317-3335-4

Reisebericht aus der Pfalz

michael mueller reisebuch pfalz blog oliver steinhaeuserReisezeit: April

Urlaub im eigenen Land erfreut sich einer steigenden Popularität. Auch der Buch- und Medienblog hat seit Jahren die Idee, eine Deutschlandreise zu unternehmen. Eine Rundreise entlang der Grenzen. Ein ziemlicher Aufwand, ohne mobiles Heim. Deshalb schauen wir uns zu Ostern 2019 die Pfalz für eine Woche an. Eine Region, die sich – trotz meiner rheinland-pfälzischen Herkunft – für mich bislang touristisch nie erschloss. In Bad Bergzabern mieten wir uns ein, denn von Stuttgart aus bietet sich besonders die schnelle (110 km) Anreise in die Südpfalz an.
Im Handgepäck befindet sich das Reisebuch „Pfalz“ des Michael Müller Verlag. Ein klassischer Reiseführer für Individualreisende. Schnell finden wir interessante Ausflugsziele, und markieren uns Sehenswürdigkeiten in einem Radius von ca. 25 km von Bad Bergzabern. Weite Wege wollen wir in diesem Urlaub meiden.
In vier Sektoren gliedert der Michael Müller Verlag die Pfalz auf: Die Pfalz am Rhein (1); An der Deutschen Weinstraße(2); Im Pfälzerwald (3)und Im Nordpfälzer Bergland(4). Während der Erkundung der Region Südpfalz bewegen wir uns in den Sektoren (1) bis (3).

In unserer Unterkunft erhalten wir die Pfalzcard, ein touristisches Angebot, das zu freien Eintritten in ausgewählte Museen, Weinwanderungen und -proben, in Schwimmbäder einlädt und auch die kostenlose Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs in der Pfalz einschließt.

Wissembourg

Allein dadurch kommen wir überhaupt auf die Idee, ein paar Stunden in der Südpfalztherme zu verbringen und mit dem Bus nach Wissembourg (Frankreich) zu fahren, anstatt mit dem Auto.

Auch auf der Reichsburg Trifels bei Annweiler freuen wir uns über den freien Eintritt, den wir durch die Pfalzcard genießen. Gerade wenn man mit Kindern unterwegs ist, lockt der gebührenfreie Einlass auch Familien eher in Museen. Es schwindet der latente Druck, alles anschauen zu müssen, weil schließlich für alles gezahlt wurde. Es lässt sich zwangloser Entdecken.

Den Anreisetag nutzen wir auch zum Einkaufen. Lebensmitteldiscounter findet man in Bad Bergzabern reichlich. Etwas vom Stadtzentrum ausgelagert befinden sich Aldi, Penny, Lidl und dm. Ein Edeka ist in Bad Bergzabern ebenfalls vorhanden. Ein großes Angebot für das Kurstädtchen.

Unseren ersten Urlaubstag verbringen wir im Biosphärenhaus und Baumwipfelpfad inmitten des Biosphärenreservats Pfälzerwald/Nordvogesen in Fischbach. Gerade die angepriesene Röhrenrutsche möchten wir unserer Tochter nicht vorenthalten. Unser Enthusiasmus wird leider im Keim erstickt: Rutschen erst ab 6 Jahren und das Mitrutschen auf dem Schoß ist strengstens verboten. Das sorgt – nicht nur beim Nachwuchs – zunächst für traurige Gesichter, dem pädagogischen Wert des Wipfelpfads und des Biosphärenhauses tut dies jedoch keinen Abbruch.

Besonders Burgen und Burgruinen stehen im Vordergrund unserer Besichtigungen. Doch in sieben Tagen schaffen wir nur eine kleine Auswahl. Von den erhaltenen Burgen besichtigen wir die Burg Trifels, die frei (also ohne gebuchte Führung) besichtigt werden kann. Sie ist mit dem PKW sehr gut zu erreichen und der Aufstieg vom Parkplatz dauert nur zehn Minuten. Bei klarer Sicht blicken wir über Landau hinweg tief in die Rheinebene, bis zum Kernkraftwerk in Philippsburg.

Auch die noch bewohnte, über dem Ort Erlenbach thronende Burg Berwartstein schauen wir uns einen Moment an. Allerdings nur von außen, da im Inneren gerade eine Jugendgruppe geführt wird. Das „Pfalz“ Reisebuch empfiehlt die besonders für Kinder spannend und unterhaltsame Führung durch die Gemächer. Der Jugendausflug scheint dies zu bestätigen.
Besonders die Angaben zu Aufstiegszeiten auf die Burgen gefallen dem Buch- und Medienblog gut. Im Register muss der Burgfreund sich allerdings alle Burgen mühsam heraussuchen. Denn es gibt keinen zusammenfassenden Eintrag, der alle Burgen unter sich aufführt – wie etwa im Reisehandbuch „Allgäu“ des Michael Müller Verlags. Hier wurde dies für die Allgäuer Schlösser und Burgen so aufgebaut und half der Orientierung. Burgen im Allgäu – Burgen in der Pfalz – für mich äquivalent.

Sonnenaufgang auf der Ruine Wegelnburg

Der vorletzte Tag soll mit einem Sonnenaufgang und dem Blick über den Pfälzerwald beginnen. Von der Ruine Wegelnburg hat man einen tollen Ausblick. In aller Frühe führt mich der Weg in das beschauliche Dorf Nothweiler, das neben einem Bergbaumuseum auch die höchstgelegene Burgruine der Pfalz beheimatet. Sehr hilfreich finde ich die Angaben zur Aufstiegshöhe und der Streckenlänge von Nothweiler bis hinauf zur Ruine, die der Michael Müller Verlag zur Verfügung stellt. Sie helfen mir bei der Bestimmung meines morgendlichen Aufbruchs. Auch den beschriebenen (Wander)Parkplatz (Lembacher Straße) finde ich auf Anhieb. Da es so früh am Tag noch dunkel ist, entgeht mir leider die auf dem Parkplatz aufgestellte Rad- und Wanderkarte, weshalb ich dem deutsch-französischen Forstweg in südwestlicher Richtung folge. Da bald die Vögel ausgiebig zu zwitschern beginnen, wird klar, dass die Zeit drängt. Ich sehe die Ruine, aber die Forstwege führen mich einfach nicht weiter aufwärts, sondern um den Berg herum. Um den Sonnenaufgang nicht zu verpassen entscheide ich mich irgendwann für den direkten Weg. Die Ruine in Sichtweite, klettere ich den Hang hinauf. Erschöpft aber rechtzeitig stehe ich auf der Wegelnburg und schaue der Morgendämmerung entgegen. Der Abstieg ist ein leichter, folgt man der Beschilderung nach Nothweiler – exakt auf der beschriebenen, lückenlos beschilderten Strecke. Ein Hinweisschild auf dem Wanderparkplatz, dass alle Wanderungen in Nothweiler starten, wäre hilfreich gewesen.

Rückblickend vergingen die sieben Tage wie im Flug, was einerseits an der Dichte unserer Unternehmungen sowie den Unternehmensmöglichkeiten in der Pfalz liegt. Das Reisehandbuch „Pfalz“ listet diese Ausflugsmöglichkeiten lückenlos und gibt wertvolle Tipps. In einer ruhigen Minute lese ich sehr gerne auch die historischen, geografischen oder kulturellen Hintergrundinformationen „Alles im Kasten“, zu finden in den gelben Zusatzkästen im Buch.
Da ich gerne Angebote und Sehenswürdigkeiten in Relation mit der Siedlungsdichte setze, fehlen mir diesmal die Informationen zu Einwohneranzahlen, die im „Pfalz“ Reisebuch leider nur sporadisch im Teasertext aufgeführt werden.

Ein Reisebericht von Oliver W. Steinhäuser


Reisebericht vom Buch- und Medienblog_Stempel_Reisebericht_Oliver SteinhäuserVorbereitung der Reise durch:

Stefanie & Ansgar Schmitz-Veltin
Pfalz
ISBN: 978-3-95654-453-8

Reisebericht aus Amsterdam

amsterdam_cityMarihuana, Heineken, Grachten und Rotlicht. Das sind wohl die ersten Suggestionen, die uns zur niederländischen Hauptstadt einfallen. Attraktionen, die jedes Jahr von über 17 Million Touristen besucht werden, was mehr als der siebzehnfachen Menge der städtischen Einwohner entspricht. Neben den genannten Besonderheiten bietet Amsterdam jedoch auch eine Vielzahl an Museen, Kirchen und vor allem Menschen aus unterschiedlichsten Kulturkreisen.

Einige Stunden (ca. 6) haben wir, um durch die Stadt zu spazieren. Ein Zeitfenster, dass – möchte man ein Großteil der Stadt erkunden – keine Museumsbesuche zulässt. Ein Tipp des Michael Müller Verlags gefällt mir besonders: Ein persönlicher und geführter Stadtspaziergang, angeboten von Amsterdam Your Walk. Leider ist die Dame für diesen Tag bereits gebucht.

Spaziergang durch Amsterdam

Spaziergang durch Amsterdam

Aus diesem Grund stellen wir uns aus drei der insgesamt zwölf im Stadtführer vom Michael Müller Verlag vorgeschlagenen Touren einen noch individuelleren Besichtigungsspaziergang zusammen. Auf der ca. 6 Kilometer langen Strecke passieren wir das Multatuli Museum, das Huis mit de Hoofden, das Tulpenmuseum, das Anne-Frank-Haus, das Hausbootmuseum, das Hash Marihuana & Hanf Museum, Europas größten buddhistischen Tempel sowie die Oude Kerk inmitten des Rotlichtviertels. Und eine Grachtenfahrt ist auch noch drin.

Da Amsterdam aufgrund seiner Grachten für den PKW Verkehr nur bedingt geeignet ist, empfiehlt sich die Anreise mit dem Zug. So dachte auch ich bislang. Doch wer auf sein Fahrzeug nicht verzichten möchte, kann sehr gut im Parkhaus Interparking IJDock – kaum mehr als fünf Minuten vom Hauptbahnhof entfernt – parken. Mit 3 € pro 23 Minuten erreicht man sehr schnell utopische Preise, weshalb sich ein Online-Check-In lohnt. Tagestickets können frühestens einen Tag vor Einfahrt online gebucht und per Kreditkarte bezahlt werden. Sie kosten dann nicht mehr als 15 Euro. Ein faszinierendes Schnäppchen.
Bares Geld kann auch bei einer Grachtenfahrt gespart werden. Mit 18 € schlägt beispielsweise eine einstündige Fahrt pro Erwachsenen zu Buche, steigt man in eines der Boote am Hauptbahnhof. Während unseres Spaziergangs stoßen wir auf Höhe der Straßenbahnstation Amsterdam Rokin zufällig auf die Reederei P. Koo´J, die bei gleicher Fahrdauer lediglich 11 € verlangt.

Obwohl ich Amsterdam etliche Mal besucht habe, ist der diesjährige Ausflug etwas Besonderes. Schlenderte ich sonst ohne konkreten Plan durch die verwinkelten Grachten und Gassen, entdeckte ich oft zufällig wunderbare Orte, Kneipen und Cafés. In der Regel blieben dies einmalige Entdeckungen, denn bei keinem der kommenden Besuche, fand ich erneut den Weg dorthin.
Umso besser, dass der Amsterdam Stadtführer diesmal einen Plan stellt. Nicht nur in Form seiner herausnehmbaren Faltkarte, sondern auch mit hochinteressanten Details zur historischen Stadtentstehung und der modernen Stadtentwicklung.
Im Kapitel „Architektur“ und „Venedig des Nordens“ findet der Leser viele Hintergrundinformationen, die die Begriffsherkunft erläutern. Der vorwiegend morastige und weiche Erdboden macht eine Ständerbauweise nötig, die der Venedigs gleicht. Tausende Baumstämme verankern die Bauwerke der Stadt in tragenden Erdschichten in einer Tiefe von 10-20 Metern.
Der Status der Niederlande als ehemalige Kolonialmacht schaffte die heutige kulturelle Vielfalt, die nicht nur in der niederländischen Hauptstadt Amsterdam gelebt wird.

Mit dem Stadtführer MM-City Amsterdam findet man sich vor Ort sehr gut zurecht.
Vorweg werden Leser sehr hilfreich unterhalten und lernen viel über die Besonderheiten Amsterdams.
Ergänzen können Reisende ihr Stadtwissen durch die einstündige Grachtenfahrt, auf der beispielsweise die Immobilienbesteuerung an den Grachten thematisiert wird. Diese Besteuerung ist der Grund, warum die Häuser so schmal sind. Denn sie wurde nicht etwa auf die Fläche eines Hauses, sondern pro laufenden Meter an einer Gracht berechnet. Geld sparte also, wer schmal und in die Tiefe baute.

Ein Reisebericht von Oliver W. Steinhäuser


Reisebericht vom Buch- und Medienblog_Stempel_Reisebericht_Oliver SteinhäuserVorbereitung der Reise durch:
Annette Krus-Bonazza
Amsterdam
ISBN 978-3-95654-125-4

Reisebericht vom Comer See – Teil 2 – Brunate – Varenna – Bellano – Bergamo

comer_see_Reisebericht von Oliver SteinhaeuserTeil 2 des Reiseberichts vom Comer See        (Teil 1 finden Sie hier)
Reisezeit: August


Nach einem ausflugslosen Badetag stehen wir am sechsten Tag in aller Frühe auf. Ein nächtliches Gewitter mit Regen sorgte für einen Temperatursturz auf 21°C am Morgen und bietet damit die Grundlage für eine Wanderung.
Der Plan: Como – Standseilbahn nach Brunate – Leuchtturm Voltario – Wandern nach Torno – Fährfahrt zurück nach Como
Doch: Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.
Kurz nach dem Berufsverkehr fahren wir zunächst nach Como und parken am Hafen, keine 500 Meter von der Funicolare nach Brunate. Zu dieser frühen Stunde sind kaum Touristen unterwegs und wir können ohne Wartezeit mit der Standseilbahn hinauf fahren. In Brunate angekommen wenden wir uns nach links (in Bezug mit Blick hinunter nach Como), um zum ausgeschilderten Panoramablick auf Como zu gelangen. Ab hier läuft der Buch-.und Medienblog mit der Wanderkraxe zunächst zurück zur Funicolare und dann weiter zum Leuchtturm Faro Voltiano, errichtet in Gedenken an Alessandro Volta, Erfinder der Batterie und Mitbegründer der Elektrizitätslehre. Ein steiler und mit 16 Kilogramm Gepäck recht beschwerlicher Fußweg (Via Mulattiera per S. Maurizio) führt die etwa 200 Höhenmeter auf zwei Kilometern hinauf. Oben angekommen, bin ich froh, endlich die Kraxe ausziehen zu können. Es wird schnell klar, dass wir auf die Wanderung nach Torno verzichten, obwohl wir uns bereits Wochen zuvor darauf gefreut hatten. Die letzte Kraft setzen wir in die Besteigung des Leuchtturms, bevor wir ins Ortzentrum zurückkehren und mit der Standseilbahn zurück nach Como fahren.

Nach dieser Tortur gönnen wir uns Ruhe, verbringen drei Tage am Wasser und in unserer Unterkunft, schlendern hin- und wieder durch Bellagio und genießen bei leckerem Eis den Blick auf das lebhafte Treiben im Hafen.
Im Kapitel „Von Lecco nach Bellagio“ des Reisebuchs „Comer See“ erhalten Badefreunde die Information zu guten Bademöglichkeiten um den Ort Onno. Voller Euphorie vergessen wir, was wir im Kapitel „Unterwegs am Comer See“ (S.59) gelernt haben: Gerade die Wochenenden im August sind nicht nur von Touristen überlaufen, sondern gerade von etlichen Großfamilien aus den Städten Bergamo, Mailand sowie dem nahen Tessin. Die Badeplätze um Onno dürften vor allem auch durch Einwohner aus Lecco stark frequentiert sein. Und so kommt es, dass unser sonntäglicher Badeausflug nach Onno zum Reinfall wird. Autos stehen dicht an dicht an jeder noch so kleinen Haltemöglichkeit und darüber hinaus. Wabernd ziehen die Rauchschwaden der unzähligen Grills über die Uferstraße. Entschlossen drehen wir um und fahren zurück zu unserer kleinen Badestelle nach Limonta, denn bis hier hin schlängeln sich keine Wochenendausflügler.

Mit vollen Reserven geht es an Tag Nummer zehn mit dem PKW hinunter nach Lecco, entlang des Ostufers hinauf nach Varenna. Hier lohnt sich der etwa halbstündige Aufstieg zum Castello di Vezio, welches das Reisebuch des Michael Müller Verlags zu Recht als Empfehlung auf einer ganzen und besonders betonten Seite führt. Die auf dem Gelände der Burgruine drapierten, aus Pappmaché geformten Geisterfiguren in Gewändern, ergeben ein unglaublich tolles und mystisches Bild mit dem historischen Gemäuer und dem See als Kulisse.
Nach einer Brotzeit mit Blick auf den Comer See, das mittig in den See ragende Bellagio sowie Menaggio am Westufer, laufen wir zurück zum Auto und setzen unseren Ausflug fort. Die vorangeschrittene Mittagsstunde bringt auch die Wärme mit sich, sodass wir der kühlen Luft der Klamm Orrido di Bellano in Bellano entgegenstreben. Innerhalb von zehn Minuten sind wir von Varenna bis Bellano gefahren und parken auf dem Parkplatz vor der Kirche Chiesa dei Santi Nazaro E Celso. Dieser Parkplatz ist auch mit „L’Orrido“ an der Hauptstraße des Ortes ausgeschildert, fällt mit seinen ca. 15 Parkplätze jedoch spärlich aus. Die kleine Klamm ist durch Stege erschlossen und bietet am oberen Ende eine kleine parkähnliche Anlage mit Sitzbänken. Gerade mit kleinen Kindern eine tolle und ungefährliche Abwechslung.
ACHTUNG: Der Orrido bietet keine weitere Wandermöglichkeit wie etwa die Breitachklamm oder Starzlachklamm im Allgäu. In zehn Minuten ist hier alles gesehen und die Fotos geschossen.

Bevor wir den letzten Tag zum Sonnen- und Wasserbaden nutzen, führt unser Weg nach Bergamo. Nicht gerade günstig – dafür sicher – parken wir unseren PKW in der Tiefgarage „Piazza Libertà“. In nur fünf Minuten sind wir bis zur Standseilbahn Funicolare Città Alta gelaufen, die uns in wenigen Minuten hinauf in die Altstadt Bergamos zieht. Schon nach wenigen Metern schlendern wir über den zentralen Platz Piazza Vecchia, den wir durch die drei Bögen des Palazzo della Ragione wieder verlassen, um die unglaublich schöne Fassade der Cappella Colleoni zu bestaunen. Die Eindrücke, die man umgeben von den Gebäuden sammelt, sind schwer mit Fotografien festzuhalten. Die Cappella Colleoni, die daran anschließende Basilica die Santa Maria Maggiore, der Dom Bergamos und der Palazzo della Ragione. Alles so wunderschön beisammen, dass wir auf den Treppen der Cappella unser Vesper auspacken und die Aura auf uns wirken lassen.

Unsere Abreise vom Comer See nach zwei Wochen treten wir nach dem Frühstück an, fahren bis Lecco und von dort über die vierspurige SS36 am Comer See hinauf, vorbei am Lago di Mezzola nach Chiavenna. Den zweiläufigen Wasserfall Cascata dell’Acquafraggia wollen wir uns auf keinen Fall entgehen lassen, nehmen dafür sogar den zeitintensiveren Heimweg über den Julierpass in Kauf. Nach einem Mittagsessen auf den grünen Wiesen am Fuße des Wasserfalls treten wir nun endgültig die Rückreise nach Stuttgart an.

Für wen sich der Comer See als Reisedestination eignet:
Je öfter ich über unsere Erfahrungen am Comer See berichte, desto klarer zeichnet sich ein Bild, für welche Zielgruppe der See geeignet ist. Der Spaßfaktor steigert sich mit hoher Wahrscheinlichkeit, wenn man mit selbstständigen Kindern oder gar ohne sie reist. Dann fallen die fehlenden Gehwege weniger stark ins Gewicht. Auch das Befahren des Sees mit Personenfähren stellt ohne die Mitnahme eines Kinderwagens, Wickelrücksacks, Bauchtrage etc. überhaupt keine Schwierigkeit dar.

Wir sind froh, den Comer See bereist zu haben, wissen allerdings auch, dass wir frühestens zurückkehren, sobald der Nachwuchs über sechs Jahre alt und somit deutlich eigenständiger ist. Denn dann steht der Weiterentdeckung per Schiff inklusive häufigem Umsteigen nichts mehr im Wege.

Ein Reisebericht von Oliver W. Steinhäuser


Reisebericht vom Buch- und Medienblog_Stempel_Reisebericht_Oliver SteinhäuserVorbereitung der Reise durch:
Eberhard Fohrer
Comer See
ISBN 978-3-95654-133-9

Reisebericht vom Comer See – Teil 1 – Como – Bellagio – Madonna del Ghisallo

Teil 1       (Teil 2 erscheint in 14 Tagen, am 23.11.2018)
Reisezeit: August


Zwei Wochen nehmen wir uns Zeit, um den oberitalienischen Comer See zu bereisen. Ein von Villen gesäumtes und von prominenten Persönlichkeiten geschätztes Feriendomizil mit einer mediterranen Flora und Fauna. Auch der Filmindustrie bietet der See immer wieder tolle Kulissen. Was so viel Aufmerksamkeit auf sich zieht, möchte auch der Buch- und Medienblog einmal erleben und begibt sich auf Entdeckungsreise in die Lombardei.

Die einen machen jahrelang voller Überzeugung Urlaub am Comer See, andere waren dort und zogen sofort weiter. Gespaltener kann die Meinung vorab unserer Reise kaum sein. Nach sorgfältiger Planung mit dem Reisebuch des Michael Müller Verlags geht es gemischter Gefühle los. Im Hinterkopf stets die Frage, mit welchen Eindrücken wir den Comer See nach 14 Tagen verlassen.

Aufgrund der relativ kurzen Anreise von Stuttgart (500 km), planen wir auf der Hinreise einen Stopp am Rheinfall in Schaffhausen (CH) ein. Ein wunderbares Bild bietet sich, sobald man ihn von einem der Rheinfall Parkplätze in Neuhausen vor sich sieht. Doch richtig beeindruckend wird der 23 Meter hohe und 150 Meter breite Wasserfall erst, sobald man sich ihm mit einem der Boote nähert. Dafür reicht bereits eine 15-minütige Ausfahrt, während der man sich zwei Mal an das tosende Gewässer tastet, bis sich das schäumende Wasser schließlich imposant auftürmt.
Weiter geht es durch die Schweiz, bis wir schließlich die italienische Grenze passieren und bereits fünf Minuten später durch Como hindurch auf die westliche Uferstraße in Richtung Menaggio und Cadenabbia fahren, von wo wir mit der Autofähre nach Bellagio übersetzen. Hier beziehen wir im vier Kilometer entfernten Dorf Limonta der Gemeinde Oliveto Lario unser Quartier und planen die Tagesausflüge für die kommenden Wochen.

Da wir uns gluten- und laktosefrei ernähren, brechen wir bereits am ersten Tag nach Como auf, um nach einem Spaziergang durch die Altstadt und den Hafen im Anschluss im Lidl Italia in Fino Mornasco einzukaufen.
Bevor wir Como zum Einkaufen wieder verlassen, kehren wir in Hafennähe im Restaurant „El Merendero“ am Piazza de Orchi ein. Hier gibt es wunderbare gluten- und laktosefreie Burger Menüs zu einem unschlagbaren Preis; und das Personal ist bestens mit der gebotenen Vorsicht bei Zöliakie vertraut!
Nachdem wir uns bei Lidl Italia mit Fleisch, Käse, Wurst etc. für die folgenden 14 Tage eingedeckt haben, können wir den Rest des Urlaubs beinahe einkaufsfrei genießen.

Verkehr am Comer See

Bereits an dieser Stelle möchte ich einige Hinweise zum Straßenverkehr rund um den Comer See geben:
Gemütliche Ausfahrten mit dem PKW auf den Uferstraßen des Gebiets Triangolo Lariano (Dreieck zwischen den beiden See Armen) sind beinahe nicht möglich, da die Straßen teilweise extrem eng sind. Hier ist oft absolute Konzentration angesagt. Die vereinzelt angelegten Parkplätze sind aufgrund der Felsen, die manchmal bis direkt an die Straße und das Ufer ragen, eher überschaubar und meist bereits belegt. Auch ausgedehnte Spaziergänge am Ufer sind, zumindest in den von mir rot markierten Abschnitten, nicht möglich. Die beengte Lage zwischen Fels und See bedingt, dass die schmalen Uferstraßen, wenn überhaupt, sporadisch mit Gehwegen ausgestattet sind. Und an den Ufern direkt befinden sich keine Spazierwege.
Dies empfinden wir gerade mit Kinderwagen und zum Joggen zu gefährlich und steigen dementsprechend für jeden noch so kurzen Ausflug ins Auto.

Bellagio besuchen wir des Öfteren. Gerade der Botanische Garten der Villa Melzi lädt aufgrund seiner Weitläufigkeit ein. Der alleeartig bepflanzte Uferweg spendet auch an heißen Tagen Schatten und verführt zum Entspannen auf Steinbänkchen oder auf dem Rasen. Wer das Tagesticket gelöst hat, kann den Park verlassen und bis 18 Uhr jederzeit wieder erneut betreten, was sich besonders dann anbietet, wenn man auf die kostenlosen Gemeindeparkplätze etwas zentrumsferner zurückgreift und den Park als Transit ins Stadtzentrum von Bellagio mitnutzen möchte.
Lebensmittel können gleich in zwei Supermärkten (Sigma & Migross) in der Via Alessandro Volta gekauft werden. Zusammengenommen bieten beide Märkte ein umfangreiches gluten- und laktosefreies Sortiment an. Eine Querstraße weiter, in der Via Lazzaretto befindet sich außerdem ein Parkplatz, sowie eine Wasserstation. Hier kann sowohl stilles als auch gekühltes Sprudelwasser für 0,05€/l gezapft werden.

Nach Lezzeno zieht es uns am vierten Tag, denn wir möchten die im Reisebuch angesprochene Grotta dei Bulberi – die blaue Grotte ansehen. An der Touristeninformation Nähe des Fährstegs bestellen wir Tickets zur Besichtigung. Ungläubig werden wir beäugt und erhalten die Info, dass dies nur mit einem privaten bzw. einem gemieteten Boot ginge. Dazu fehlt im Reisebuch leider der Hinweis. Kurzerhand blättern wir ein paar Seiten weiter und entscheiden uns zu einem PKW Ausflug via Nesso, weiter über kurvige Straßen zur Sternwarte und Aussichtsplattform Colma di Sormano und von dort zur Madonna del Ghisallo in Magreglio. Die kleine Kapelle geht auf das 17. Jahrhundert zurück und in ihr befindet sich ein Gemälde mit der Beata Vergine Maria – die schöne Jungfrau Maria, genannt Madonna del Ghisallo. Diese erklärte Papst Pius XII im Jahr 1946 zur Schutzpatronin der Radfahrer.
In Blickweite schließt sich ein Fahrradmuseum an.

Der Reisebericht zum Comer See wird am 23. November 2018 fortgesetzt.
Vorschau: Brunate – Varenna – Bellano – Bergamo

Ein Reisebericht von Oliver W. Steinhäuser


Reisebericht vom Buch- und Medienblog_Stempel_Reisebericht_Oliver SteinhäuserVorbereitung der Reise durch:
Eberhard Fohrer
Comer See
ISBN 978-3-95654-133-9

Reisebericht aus Südtirol – Teil 2 – Oberbozen – Barbianer Wasserfall – Trostburg

Teil 2 des Reiseberichts aus Südtirol        (Teil 1 finden Sie hier)
Reisezeit: Ende März


Am fünften Tag laufen wir die Strecke, die wir bereits gestern mit der Rittner Schmalspurbahn erkundeten: von Klobenstein nach Oberbozen.
Im Wanderführer „Wandern mit Kindern – Südtirol“ wird diese Wanderung mit „Pyramixweg“ bezeichnet. Diesem Begriff begegnen wir unterwegs nicht, er sorgt allerdings nicht für Verwirrung, denn der Weg hat eine Wanderwegnummer (15) und ist bestens ausgeschildert. Unterwegs trifft man auf ein Bienenmuseum, läuft gelegentlich parallel zur Rittner Schmalspurbahn und kann in den kleinen Haltehäuschen Unterstand oder eine Rast zur Brotzeit finden. Besonders schön ist diese Wanderung vormittags, wenn die historischen Wagen der Rittner Bahn im Einsatz sind.
Zurück nach Klobenstein geht es im Anschluss von Oberbozen mit der Bahn.

Am Karfreitag wollen wir zum Barbianer Wasserfall aufsteigen. 350 Höhenmeter sind dazu über schmale und teilweise felsige Wegstücke zu meistern. Durch die Baustelle und die werktags gesperrte Straße zwischen Saubach und Barbian, lassen wir uns bei der Anfahrt verwirren und parken unser Auto aus Versehen in Saubach, anstatt in Barbian. Das fällt uns zunächst gar nicht auf, denn auch hier steht eine Kirche, an der wir unsere Route wie im Wanderführer beschrieben starten. Auch ein Haus mit dem Namen „Pennhof“ lassen wir links liegen. Doch irgendwie sind auf der Wanderkarte, die für jeden Tourvorschlag abgedruckt ist, wesentlich mehr Häuser und Straßen verzeichnet, als wir sehen können. Wir zweifeln bald daran, dass wir auf der richtigen Route gehen, vor allem als wir auf einmal auf einem Privatweg stehen und nicht mehr weiterkommen. Wir drehen um und laufen zurück zum Auto. Dabei treffen wir auf andere Wanderer, die wir einfach fragen, woher sie denn gerade kommen. Viele Möglichkeiten kann es hier direkt am Berg schließlich nicht geben. Wie vermutet kommt die Gruppe gerade vom Wasserfall zurück und klärt uns über unseren Fehler auf. Wir steigen ins Auto und fahren die restlichen 3 km bis nach Barbian weiter. Dort finden wir uns mit der Beschreibung sofort zurecht. Wir laufen die Strecke entgegengesetzt der im Wanderführer beschriebenen Route. Das liegt daran, dass wir das steile und felsige Stück zwischen dem unteren und oberen Wasserfall hoch-, nicht hinuntersteigen möchten. Das ist ungefährlicher mit der Kraxe auf dem Rücken.
Heute bekommen wir zu spüren, dass der Wanderführer – wie könnte es anders sein – von einer aktiven Wanderfamilie geschrieben wurde. Gerade die 15 kg Gepäck erschweren auf den felsigen Pfad den 350 Meter hohen Anstieg zum oberen Wasserfall. Erschwerend kommt leichter Regen hinzu, der uns zeitweise zum Innehalten unter unseren Regenschirmen zwingt.
Sobald der Aufstieg jedoch geschafft ist, belohnt uns die Sicht auf den oberen Teil des Barbianer Wasserfalls.
Der Abstieg erfolgt auf einem breiter werdenden Weg und quert immer wieder die Almstraße. Diese nutzen wir hin und wieder zur Vermeidung der steilsten Streckenabschnitte.

Den siebten und letzten Urlaubstag wollten wir ursprünglich ganz der Entspannung in der Sauna und am Pool widmen. Da uns das nach der gestrigen Tour jedoch nun zu langweilig scheint, entscheiden wir uns für eine Besichtigung. Gestern erhaschten wir bereits von Barbian aus, am gegenüberliegenden Berg den Eingang zum Grödner Tal und eine Burg. Nach kurzer Recherche wissen wir: Es ist die Trostburg in Waidbruck und sie kann um 11, um 14 und um 15 Uhr besichtigt werden. Die Trostburg ist mit dem PKW nicht zu erreichen. Die Zufahrt über die Via Burgfrieden endet nach etwa 700 m mit einem Verbotsschild. Ca. fünf Autos finden dort eine Parkmöglichkeit. Sicher ist, wer entweder vom Friedhof in der Via Burgfrieden (Burgfriedenstraße) über die geteerte Straße läuft oder vom Dorfplatz in Waidbruck aus dem steilen, kürzeren und am Dorfplatz gut beschilderten Pfad zur Trostburg folgt.
Wir entscheiden uns heute für die entspanntere Variante und fahren über die “Via Burgfrieden“ bis zu dem kleinen, in den Berg hineingetriebenen PKW Abstellplatz auf halber Strecke zwischen dem Friedhof in Waidbruck und der Trostburg. Den Rest laufen wir mit dem Kinderwagen hinauf.
Dort werden wir sehr herzlich zur einstündigen Führung durch die äußerst gut erhaltene und schöne Burg begrüßt.

Diesmal waren wir froh, mit einem Reisebuch als auch dem Wanderführer für Südtirol doppelt ausgestattet zu sein. Die Ideen zu den sehenswerten Orten entnahmen wir dem Reisebuch, zur Vertiefung und bei der Planung unserer Wander- und Spazierausflügen unterstützte uns im Anschluss der Wanderführer.
Kleine Dossiers zur Kultur, dem kulinarischen Südtirol sowie seinen Menschen bieten dem Leser im Reisebuch weiterführende Informationen zum Land und dessen Besonderheiten.

Ein Reisebericht von Oliver W. Steinhäuser


Reisebericht vom Buch- und Medienblog_Stempel_Reisebericht_Oliver SteinhäuserVorbereitung der Reise durch:

Eugen E. Hüsler & Udo Bernhart
Südtirol – Zeit für das Beste
ISBN-13: 978-3-7343-2403-1

sowie
Wilfried und Lisa Bahnmüller
Wanderspaß mit Kindern Südtirol
ISBN-13: 978-3-7343-0826-0

Reisebericht aus Südtirol – Teil 1 – Lengmoos – Lana – Rastenbachklamm – Klobenstein

Teil 1       (Teil 2 finden Sie hier)
Reisezeit: Ende März


Bereits im vergangenen Sommer legten wir auf unserer Heimreise vom Gardasee einen Zwischenstopp in Bozen ein. Dass ein Mittagessen allein die Sehnsucht nach Südtirol nicht stillen würde war klar. Der Buch- und Medienblog begab sich deshalb sehr bald auf die Suche nach dem richtigen Quartier für den Osterurlaub Ende März 2018. Umso besser, dass der Bruckmann Verlag auf der Frankfurter Buchmesse ausgerechnet mit seinem neuen Reiseführer „Südtirol – Zeit für das Beste!“ aufwartet!

Das Reisebuch orientiert sich an der Route über den Fern- und Reschenpass. Kurvenreiche und gerade zur Ferienzeit vollgestopfte Straßen durch das Allgäu und den Vinschgau. Fünfzig Stationen stellen die beiden Autoren Hüsler und Bernhart auf der Tour durch Südtirol vor, angefangen am Reschensee, über Meran, Bozen und Umgebung bis zu den drei Zinnen im Osten Südtirols (östliche Dolomiten). Durch den Verzicht auf eine genauere Unterteilung in die Regionen Südtirols, erhält der Leser während der Reiseplanung das Gefühl, als ginge er auf einen Road Trip durch Südtirol. Was zunächst ungewohnt ist, verleitet den Buch- und Medienblog jedoch dazu, zumindest das Ankommen in Südtirol durch den Vinschgau genau entlang dieser Route zu planen.

Die Regionen Südtirols

Die Regionen Südtirols

Da sich unsere Reise aufgrund einer Starthilfe durch den ADAC um über zwei Stunden verzögert und der Osterverkehr bereits das Überqueren des Fernpasses zu einer Tortur macht, entscheiden wir uns unterwegs, auf die A13 in Österreich auszuweichen und über die Brennerautobahn anstatt über den Reschenpass zu fahren.

Unser Quartier beziehen wir in Mittelberg auf dem Ritten. Es liegt direkt am Kaiserweg, der schon vor dem Einziehen der Touristenscharen von manchen Pilgern und deutschen Königen begehrt war. Die einen zogen über den Ritten nach Rom der Vergebung wegen, andere zur Kaiserkrönung. Der beschwerliche Weg über die Berge war stets dem durch Täler vorzuziehen. Die Anstrengungen bei der Überwindung der Höhenmeter in jedem Fall sicherer, drohte im Tal doch stets die Gefahr der Überflutung.
Von Mittelberg unternehmen wir unsere erste Tour, denn die Erdpyramiden in Lengmoos sind zu Fuß erreichbar. Der Tourismusverband des Ritten hat hier an einer Aussichtsplattform außerdem Postkarten, einen Briefkasten sowie eine Tafel mit dem Ansporn „Grüß die Welt“ aufgestellt. Von hier können Postkarten an die Lieben verschickt werden und der Verband sponsert die Karten sowie den Versand. Diese tolle Idee hat der Buch- und Medienblog gleich getestet – und nur eine Woche später erfreuten die Grußkarten ihre Empfänger.

Da das katholisch geprägte Südtirol neben etlichen Kirchen, Burgen und Ruinen eine prächtige Flora und Fauna bietet, ziehen wir zu unserer Wanderplanung zusätzlich den Wanderführer Südtirol aus der Reihe „Wanderspaß mit Kindern“ zu Rate. Dieser gibt auf jeder Startseite seiner insgesamt 47 Tourvorschlägen durch Piktogramme eine schnelle Übersicht zu Laufdauer, Entfernung und ob Wege beispielsweise mit dem Kinderwagen befahren werden können. Das ist besonders nützlich für Eltern, die Wert auf einen gesunden Mix aus Wandern mit der Kraxe und den rückenschonenderen Spaziergängen mit dem Wagen legen.

Wir starten den zweiten Tag mit einem Spaziergang über den Marlinger Waalweg und genießen die Sonne. Von Lana aus laufen wir in Richtung Meran. Ein Ziel haben wir nicht vor Augen. Unterwegs stoßen wir irgendwann auf ein Restaurant und entscheiden uns für ein Eis und die Umkehr.

Erlebnisreicher gestaltet sich der dritte Urlaubstag, an dem wir uns die Rastenbachklamm bei Kaltern anschauen. Damit es nicht so anstrengend wird, fahren wir bis zum Wanderparkplatz Müllereck im Kalterner Ortsteil Altenburg. Da unser Navigationssystem in den Tagen zuvor oft Schwierigkeiten bei der Zielfindung hatte, freuen wir uns besonders über die GPS-Koordinaten im Wanderführer. Durch sie finden wir zweifelsfrei zum richtigen Ort und starten den Abstieg vom Parkplatz durch die Klamm, die wir auf demselben Weg auch wieder hinaufsteigen, um auf dem Aussichtspunkt an der Hangkante hinunter zum Kalterer See zu blicken. Auf der Plattform rasten wir für eine Brotzeit und fahren anschließen ca. 5 km zur Standseilbahn hinauf den Mendelpass.

Auf die Fahrt mit der Rittner Schmalspurbahn am vierten Urlaubstag freut der Buch- und Medienblog sich ganz besonders, ist es doch sein eigenes kleines Geburtstagsgeschenk. Mit dem historischen Triebwagen geht es vom Bahnhof Klobenstein bis nach Oberbozen. Hier erfolgt der Umstieg in die Rittner Seilbahn, die beinahe mitten hinunter ins Bozener Zentrum führt. Nach der gluten- und laktosefreien Stärkung im Walthers´ am Waltherplatz schlendert man entspannt über die Bozener Wassermauer (Lungotalvera Bolzano)an der Talfer entlang, vorbei am Castel Mareccio (Schloss Maretsch) bis hin zum Castello di Sant’Antonio (Schloss Klebenstein). Dort befindet sich der Zugang zur Oswaldpromenade, die sich zu einem Höhenweg hinaufschlängelt und bis in den Bozener Stadtteil St. Magdalena führt. Wir folgen jedoch vorher der Beschilderung nach Bozen und gelangen so fast direkt bis zur Talstation der Rittner Seilbahn.

Der Reisebericht zu Südtirol wird HIER am 29. Juni2018 fortgesetzt.
Vorschau:
Oberbozen – Barbianer Wasserfall – Trostburg in Waidbruck

Reisebericht vom Buch- und Medienblog_Stempel_Reisebericht_Oliver SteinhäuserEin Reisebericht von Oliver W. Steinhäuser


Vorbereitung der Reise durch:

Eugen E. Hüsler & Udo Bernhart
Südtirol – Zeit für das Beste
ISBN-13: 978-3-7343-2403-1

sowie
Wilfried und Lisa Bahnmüller
Wanderspaß mit Kindern Südtirol
ISBN-13: 978-3-7343-0826-0

Reisebericht aus „Sizilien“ Teil 2 – Selinunte – Marina di Ragusa – Catania – Ätna

Reiseführer_Sizilien_Reise Know-how_Reisebericht_Oliver Steinhäuser_BlogTeil 2 des Sizilien-Reiseberichts von Anne        (Teil 1 finden Sie hier)

Sizilien strotzt vor Ausgrabungsstätten. Die laut Reise-Know-How schönste und weitläufigste haben wir uns angesehen. Sie liegt in Selinunte und wurde aufgrund ihrer Weitläufigkeit zu einem Park erklärt. Wir teilen die Meinung der Reiseführerautoren und waren beeindruckt. Einige Säulen und Tempelteile einer griechischen Metropole wurden wieder aufgerichtet und restauriert. So erahnt man das Ausmaß, das diese historischen Bauten einst hatten. Im Park sind einige Ruinenfelder, deren Besichtigung lohnt. Einen halben Tag verbrachten wir dort, wanderten umher und lasen sitzend zwischen den alten Steinen die umfangreiche Geschichte zu den verschiedenen Tempeln und Befestigungsanlagen im Reiseführer.

SelinunteErice

 

 

 

 

 

 

 

 

Generell bietet Sizilien sehr viel Geschichtliches, dessen Entdeckung lohnt. Deshalb besuchten wir ein weiteres Highlight aus dem Reiseführer:
die auf einem Kalksteinfelsen in 751 Meter erbaute Stadt Èrice. Uns wurde nicht zu viel versprochen. Zunächst fuhren wir mit einer Seilbahn von Trapani aus direkt vor das Eingangstor des Städtchens. Während der Fahrt hat man einen wunderbares Panorama der Landschaft, des Meers und auf die Stadt Trapani mit seinen vielen Salinen. Wir waren wieder einmal froh, in der Nebensaison unterwegs zu sein. Nicht auszudenken wie voll es in dem kleinen Städtchen im Sommer sein muss. Wir genossen die mittelalterliche Kulisse beinahe alleine und deckten uns mit typischen Süßigkeiten von Èrice ein.

Unsere dritte Station zog uns weiter ganz in den Süden. Nach einer vierstündigen Fahrt entlang der Südküste, sind wir im Badeort Marina di Ragusa angekommen. Im Reisführer kommt dieses Örtchen nicht gut weg, da es im Sommer wahrscheinlich auch wirklich überfüllt ist. Es ist ein reiner Ferienort und bietet kaum Sehenswürdigkeiten. Perfekt also, um ein paar Sonnentage am Strand zu genießen. Den schönen und großen Stadtstrand, direkt neben Hafen, hatten wir fast für uns alleine. Und die Sonne gab ihr Bestes. Ragusa, die nächstgelegene größere Stadt, beeindruckt durch zwei Stadtkerne. Zum einen gibt es Ragusa Ibla, den verwinkelten Barockteil der Stadt und den modernen Teil, Ragusa Superiore, der systematisch und geometrisch angelegt ist. Beide Stadtteile sind über eine lange Treppe verbunden. Wieder waren wir beeindruckt von den engen Gassen, den kleinen alten Häuschen sowie den verschnörkelten Kirchen. Auch die Ansammlungen sizilianischer Männergrüppchen, die sich in Cafés oder auf Parkbänken zum Plausch treffen, sind einzigartig und durchbrechen mit Lebensfreude und Ausgelassenheit die Barriere zu unserem von Hektik geprägten Alltag.

Unsere letzte Station bezogen wir in der Nähe von Catania und des Vulkan Ätna, ohne dessen Bewunderung man Sizilien nicht wieder verlassen darf. Hier haben wir uns an einem Unterkunftstipp aus dem Reiseführer bedient und wurden nicht enttäuscht. Wir buchten einen Bungalow in Acireale auf einem Campingplatz „La Timpa“ der hoch über dem Meer war und man über einen Lift, der innerhalb der Felsen gebaut wurde, zum Wasser hinuntergelangen konnten. Das war wirklich etwas Neues. Da so wenig los war, bekamen wir den schönsten Bungalow inklusive eines atemberaubenden Ausblicks. Von hier aus unternahmen wir zwei Ausflüge: Zunächst fuhren wir nach Taormina und fanden zum ersten Mal die Touristenmassen, von denen die Autoren schreiben. Wie voll das wohl im Sommer sein mag wollten wir uns gar nicht erst vorstellen. Eine Seilbahn führt direkt von Mazzaro aus in das hoch über dem Meer gelegene Ortzentrum. Bekannt ist Taormina für sein griechisch-römisches Theater. Unglaublich, was die Menschen vor so langer Zeit geschaffen haben.
Das letzte Highlight auf unsere Reise war der Vulkan Ätna. Hierzu finden sich im Reiseführer sehr gute Tipps für Wanderungen und welche Möglichkeiten es für den Aufstieg auf den Vulkan gibt. Da uns die Auffahrt mit der Seilbahn zu teuer war, entschieden wir uns für eine panoramareiche Wanderung auf der Halbhöhe Taorminas mit Blick auf den Ätna, der immer wieder mit spuckenden Rauchwölkchen imponierte.

Schweren Herzens packten wir nach drei Wochen unsere Sachen und fuhren wieder zum Flughafen. Eine vollständige Umrundung der Insel haben wir nicht geschafft. Auch auf die liparischen Inseln, die im Reiseführer als besonders sehenswert beschrieben werden, hat es uns leider nicht mehr gereicht. Aber was nicht ist, kann ja noch werden!

Alles in Allem war uns der Reiseführer „Sizilien“ eine gute Hilfe. Er bot uns einen ersten Eindruck und Überblick zu den Regionen. Da er die ganze Insel abdeckt, ist er aber oft recht oberflächlich. Es gibt viele Informationen zur Geschichte, Gebäuden und Kirchen. Für uns war dies genau im richtigen Maß. Wer jedoch tiefer in die Geschichte eintauchen möchte, benötigt auf jeden Fall ausführlicheres Material. Es gibt zahlreiche Tipps für Unterkünfte, Restaurants und praktische Informationen. Wir hätten uns manchmal mehr Hinweise für besondere Strände oder kleinere Wanderungen und Spaziergänge gewünscht. Wie auch im Reiseführer vermerkt, sollte man sich zum Wandern auf jeden Fall noch zusätzliche Wanderkarten oder Wanderführer besorgen. Als Reisezeit ist der Oktober für Sizilien wirklich toll. Es sind sehr wenige Touristen unterwegs. Menschenleere Strände und Wanderwege. Überall kann man gut parken und kommt bei Sehenswürdigkeiten ohne Schlange stehen hinein. Das Wetter war an der Nordküste wechselhaft und windig. Im Süden war es herrlich warm und sonnig. Sizilien ist ein wunderbares Reiseziel und es gibt hier noch vieles zum Entdecken. Wir kommen definitiv wieder.

Ein Reisebericht von Anne für den Buch- und Medienblog


Vorbereitung der Reise durch:
FriedrichKöthe & Daniela Schetar
Sizilien
ISBN 978-3-8317-2786-5

Reisebericht aus „Sizilien“ – Teil 1 – Cefalù – Palermo – Castellammare del Golfo

Allzu schnell gewöhnt der Mensch sich an Vertrautes. So auch bei den Reiseberichten vom Buch- und Medienblog.
„Da weiß man, was man bekommt“, sagen die einen. „Kaum Abwechslung“, wohl die anderen?

Damit nicht nur über kindgerechte und familientaugliche, bis ins Detail vorausgeplante Ausflüge auf dem Blog berichtet wird, gibt es nun einen Gastbeitrag von Anne.
Sie ist Spontanreisende und hat sich den Reiseführer „Sizilien“ vom Reise-Know-How Verlag für den Buch- und Medienblog angeschaut und mit ihm eine Rundreise auf Sizilien erlebt.

Teil 1       (Teil 2 erscheint in 14 Tagen, am 16. März 2018)


Reiseführer_Sizilien_Reise Know-how_Reisebericht_Oliver Steinhäuser_BlogErst zwei Wochen vor unserem Urlaubsbeginn legten wir uns auf das Reiseziel Sizilien fest. Wichtig bei der Entscheidung waren folgende Kriterien: ein paar warme Sonnenstrahlen, dass man wandern kann und die Anreise nicht allzu lange dauert.
Sizilien scheint all das zu erfüllen. Sonne, ein noch warmes Meer zum Baden, viele Berge und sogar ein Vulkan. Das großartige Essen nicht zu vergessen.

Als erstes buchten wir die Flüge nach Catania und einen Mietwagen, bevor wir uns anschließend grob überlegten, welche Route wir nehmen möchten. Der Reiseführer „Sizilien“ von Reise-Know-How half uns, einen ersten Überblick über die Insel zu erlangen. Die Übersichtskarte zu Beginn sowie die kurzen Zusammenfassungen am Anfang jedes Kapitels waren dabei sehr hilfreich. Die Unterteilung des Reiseführers in einzelne Streckenabschnitte führt zu einer ordentlichen Strukturierung, sodass der Reisende sich sehr gut und schnell zurechtfindet.
Der Abschluss unserer Reise sollte in Flughafennähe liegen, damit wir am Abreisetag nicht zusätzlich zum Rückflug nach Deutschland eine weite Anreise zum Flughafen mit dem Mietfahrzeug haben würden.
Daher entschieden wir uns, die Rundreise im Norden der Insel zu starten und mit etwa drei bis vier Stationen über den Süden wieder im Osten in der Nähe von Catania zu enden. Wir buchten nur die erste Unterkunft. Den Rest erledigten vor Ort. Da der Oktober zur Nachsaison in Sizilien gehört, war das kein Problem. So behielten wir den Wunsch nach Flexibilität bei und konnten an schönen Orten spontan länger bleiben.

Cefalù_Rocca di Cefalù_BurgfelsUnsere erste Unterkunft bezogen wir bei Cefalù, etwa 80km östlich von Palermo. Im Reiseführer sind Highlights mit einer gelben Hinterlegung markiert und wir entschieden uns für folgendes: ein wunderschönes Cottage außerhalb der Stadt. Erhöht auf einem Berg und mit einer tollen Aussicht auf das Meer und den berühmten Burgfels Rocca di Cefalù der Stadt. Wie im Reiseführer beschrieben, hat die Stadt einen besonderen Charme, der zum Schlendern durch die alten Gassen einlädt. Der farblich gekennzeichnete Tipp der Autoren zum Aufstieg auf den Felsen war super. Oben erwartete uns die Ruine einer Burg. Die Besteigung ist schweißtreibend, der Ausblick über die Stadt und das Meer ist jedoch fantastisch und die Mühen wert.

Vor Ort haben wir uns dann ausführlicher der Lektüre des Reiseführers „Sizilien“ gewidmet und uns einzelne Ausflugsziele, die wir von Cefalù aus machen konnten, ausgesucht. Dies waren zum einen ein Städtetrip nach Palermo, der Hauptstadt Siziliens, und eine Wanderung im Naturschutzgebiet der Madonie im Landesinneren. Einen Wandervorschlag gab der Reiseführer von Reise-Know-How nicht. Es empfiehlt sich vorzusorgen und einen zusätzlichen Wanderführer einzupacken. Bei strahlendem Wetter haben wir den zweithöchsten nichtvulkanischen Berg Siziliens, den Pizzo Carbonara (1979 m) bestiegen. Auf dem Weg zu Spitze entdeckten wir nur einige Meter entfernt eine Rehherde, deren Hirsche uns dank der einsetzenden Brunftzeit ein wunderbares Konzert boten. Wir trafen kaum einen Menschen während der Wanderung und hatten die wunderschöne, doch sehr grüne Landschaft für uns. Die Aussicht auf dem Gipfel war wunderschön und wir konnten in der Ferne Europas höchsten Vulkan, den Ätna bestaunen.
Ein weiteres Highlight bot uns Palermo. Mit dem Zug ging es von Cefalù direkt ins Zentrum. Der Reiseführer hat uns hier leider etwas enttäuscht. Auf der Umschlagklappe war von Spaziergängen durch Palermo die Sprache. Wirkliche Spaziervorschläge bzw. -strecken haben wir dann jedoch nicht gefunden. Alle wichtigen historischen Gebäuden, Kirchen, Tipps für Märkte waren beschrieben, aber die Orientierung ohne eine Skizze auf dem Stadtplan war uns zu kompliziert. Um uns nicht krampfhaft zu binden, ließen wir den Reiseführer außen vor und trieben ohne Unterstützung durch die Stadt. Da einige Straßen für Autos gesperrt sind, war das entspannt möglich. Entgegen den Ausführungen im Reiseführer, empfanden wir den Verkehr in Palermo nicht sonderlich chaotisch – sicherlich das Ergebnis der Nebensaison. Palermo hat seinen ganz eigenen Charme. Etwas morbide und heruntergekommen, fühlt man sich zum Teil hunderte Jahre zurückversetzt. Die alten historischen Gebäude und Marktstände in den engen Gassen sind herrlich anzuschauen. Und so viel Wäsche, die zwischen den Häusern hoch über dem Kopf in den Gassen hängt, haben wir noch nie gesehen.

Palermo_1Palermo_2

 

 

 

 

 

 

Auch das Baden kam in den ersten Tagen nicht zu knapp. Selbst im Oktober ist das Wasser noch warm und das allerschönste – man hat die Strände für sich alleine. Im Reiseführer haben wir einen „Geheimtipps für Strände/Buchten“ vermisst. Die regulären Strände sind genannt, darüber hinaus gibt es allerding wirklich zahlreiche und einzigartig schöne Strände, die keine Erwähnung finden. Deshalb recherchierten wir kurzerhand selbst und entdeckten nur 5 km von Cefalù sicher einen der schönsten Strände der Insel.

Unsere nächste Station war Castellammare del Golfo, nördlich von Parlemo. Hier bezogen wir eine Wohnung in der barocken Altstadt und konnten von unserer Dachterrasse einen kleinen Blick aufs Meer erhaschen. Das Wetter lud hier nicht zum Baden ein, weshalb wir viele Ausflüge in die Umgebung unternahmen. Ein Highlight, wie auch im Reiseführer ausführlich beschrieben, war eine Küstenwanderung im Naturpark Zingaro. Ein großer Spaziergang an Badebuchten vorbei und auf dessen Wegesrand können immer wieder kleine Museen besucht werden können, z.B. das Mueso Naturalistico über die Pflanzenwelt im Naturpark.

Der Reisebericht zu Sizilien wird am 16. März 2018 fortgesetzt.
Vorschau:
Selinunte – Marina di Ragusa – Catania – Ätna

Reisebericht vom Buch- und Medienblog_Stempel_Reisebericht_Oliver SteinhäuserEin Reisebericht von Anne für den Buch- und Medienblog


Vorbereitung der Reise durch:
FriedrichKöthe & Daniela Schetar
Sizilien
ISBN 978-3-8317-2786-5

Reisebericht „Gardasee“ Teil 2 – Cascata della Varone – Madonna di Montecastello – Monte Baldo – Torri del Benaco – Malcésine

Teil 2 des Reiseberichts vom Gardasee        (Teil 1 finden Sie hier)


Mit dem 50-fach Zoom der Kamera begebe ich mich während des morgendlichen Seebads auf Entdeckungsreise am gegenüberliegenden Westufer. Das hatte ich auf meiner Reiseplanung ausgespart, da die Wege mit dem Auto zwangsläufig über das Nord- oder Südufer des Gardasees führen und lange Autofahrten bedeuten würden. Doch gerade das Unbekannte reizt oft umso mehr, sodass wir uns spontan entscheiden, die Kirche Santuario della Madonna di Montecastello zu besichtigen. Vor allem, da man sie von unserer Ferienwohnung sowie dem Ufer sehen kann. Abends schmieden wir einen Plan: Mit dem PKW nach Malcésine – Übersetzen mit den Fähre nach Limone – Weiterfahrt zum Montecastello nähe Gardola – danach wieder übersetzen mit der Fähre von Toscalano-Maderno nach Torri del Benaco.
Ein guter Plan, doch nicht bis ins letzte Detail bedacht: Bereits an der ersten Station in Malcésine stellen wir fest, dass wir genau in der Mittagszeit liegen, zu der zwei Stunden lang kein Fährverkehr stattfindet. Kurzerhand improvisieren und aktualisieren wir den Tagesausflug und fahren weiter in den Norden über Riva nach Varone. Dort besichtigen wir den Parco Grotta Cascata del Varone, der mit einem kleinen botanischen Garten, aber vor allem mit einem imposanten und wilden Wasserfall sowie einer Grotte beeindruckt. Gesehen hat man alles sehr zügig, weshalb man den Aufenthalt im kühlenden Sprühregen des Wasserfalls am besten einige Zeit lang genießt.
Von Varone fahren wir auf der Gardesane Occidentale am Westufer weiter. Dabei passieren wir Limone. Da die Zeit bereits ziemlich vorangeschritten ist, verzichten wir auf eine Stadtbesichtigung und fahren weiter in den Süden durch Gardola nach Prebione. Von hier aus findet man die Madonna di Montecastello dank guter Beschilderung sehr schnell. Nun darf man entscheiden:
Man stellt das Auto auf dem Parkplatz ab und läuft einen kleinen Pilgerweg, oder man wählt die kleine Auffahrt, die über drei/vier Serpentinen bis hinauf zur Kirche führt. Steigung bis zu 25%. Wir entscheiden uns für die motorisierte Variante und schalten sicherheitshalber die Klimaanlage aus, sodass die ganze Motorkraft auf der Straße landet. Mehr aus Spaß und unbekümmert, als aus echter Besorgnis über zu wenig Motorleistung. Doch genau diese Unbeschwertheit holt uns kurz nach der vorletzten Kehrtwende ein, denn es kommt uns ein Fahrzeug entgegen, dessen Fahrer mit den Gepflogenheiten im Berg nicht vertraut zu sein scheint. Anstatt ganz rechts zu warten, sodass wir passieren können, fährt er weiter und zwingt uns somit zum Halten. Nach dem zweiten Versuch wieder anzufahren qualmen die Reifen vom Durchdrehen. Außerdem stinkt die Kupplung und bettelt um Erlösung. Langsam rollen wir zurück bis in eine flachere Kehrtwende und starten neu durch. Ohne Gegenverkehr bis auf dem Schotterplatz vor der Madonna di Montecastello. Die Luft riecht noch nach geschmortem Gummi und heißer Kupplung, aber die Aussicht ist fantastisch! Und die Überbleibsel unserer selbstgebackenen Pizza vom Vorabend rundet das italienische Flair vollständig ab.
Den Rückweg nach Assenza bestreiten wir unter anderem mit einer Fährfahrt von Toscalano-Maderno nach Torri del Benaco. Da wir es zeitlich geradeso schaffen, die Fähre pünktlich zu erreichen, entfällt ein Bummel durch Maderno. Der Stadt, die das Papier der Bibel herstellte, die Martin Luther als Grundlage für seine Übersetzung verwendete.

Mittlerweile ist es bereits Samstag und wie haben uns für den sechsten Urlaubstag ein wenig Ruhe verschrieben. Da wir dem zusätzlichen Strom von Wochenendausflüglern entgehen möchten, entscheiden wir uns für einen gediegenen Badetag, der jedoch jäh von dunklen Wolken und einem heftigen Gewitter mit Sturmböen beendet wird. Der Temperatursturz um 12°C auf 24°C erlaubt es dem Buch- und Medienblog endlich auf eine erneute Joggingrunde bis Malcésine und retour zu gehen. Wie vermutet haben Starkregen und Wind für eine Aufklärung der diesigen Luft gesorgt, sodass der Blick bis weit in den Süd/Südwesten reicht. Perfektes Wetter, um den Monte Baldo zu erklimmen. Auch die Mitreisenden ahnten bereits, mit welcher Idee ich vom Joggen am Ufer zurückkehren würde und packten bereits eine kleine Ausflugtasche mit Pullovern und Proviant. Durch ein Telefonat mit dem Betreiber der Seilbahn erfahre ich, dass der Betrieb trotz des Sturms „im Moment“ nicht unterbrochen sei.
Die Fahrt zwischen Tal- und Mittelstation verläuft reibungslos. Auf die Anschlussfahrt hinauf auf die Bergstation müssen wir uns jedoch über eine halbe Stunde lang gedulden, da der Betreiber die Bahnen einmal unbesetzt fahren lässt. Dabei sorgen Windböen immer wieder für Unterbrechungen der Leerfahrt. Die schunkelnden Gondeln führen zu einem kollektiv mulmigen Gefühl unter den Wartenden. Trotzdem steigen alle ein und die Seilbahn tritt ohne Unterbrechung die bemannte Bergfahrt an. Informationen zur „Geisterfahrt“ erhielten wir keine. Ich vermute jedoch, dass das Personengewicht an der Mittelstation deutlich höher war, als das Gewicht der Personen an der Bergstation und man mit der Leerfahrt eine künstliche Verzögerung erzeugte, sodass weitere Reisende (Wanderer etc.) von der Bergstation talabwärts fahren würden und ein Gleichgewicht entstehen würde.
Das Warten wird bereits beim Ausstieg mit dem Blick auf die wolkenverhangenen Dolomiten belohnt. Wie ein Seidenschal liegen die Wolken zwischen den Bergen und erzeugen ein tolles Gefühl vom Sein über den Wolken. Wir laufen einige Meter weiter nordwärts einen Schotterweg hinauf, bis sich mit einem Mal der Blick auf den Gardasee lichtet und der Auslöser der Kamera unter Dauerfeuer steht. Hinauf auf die Steine, posieren, klick, klick. Drehung, klick, klick, klick. Es ist eine ganz wundervolle Aussicht, die man vom Kamm des Monte Baldo aus hat.


Kleiner Geheimtipp für Eisliebhaber in Assenza: Die Bar Lido hat montags bis donnerstags von 20-21 Uhr Happy Hour und man bekommt zwei anstatt einer Portion Eis zum Mitnehmen.


Je näher das Urlaubsende näher rückt, desto schneller scheinen die verbleibenden Tage zu vergehen. Am achten Tag fahren wir daher ins 17 km entfernte Torri del Benaco, schlendern durch den kleinen Hafen, schauen uns die Kirche Santi Pietro e Paolo an und setzen uns mit Blick auf den See und die barocke Pfarrkirche auf die Außenterrasse eines Cafés. Auf dem Rückweg besichtigen wir die Skaligerburg, die nach einer Mittagspause ab 16:30 Uhr wieder geöffnet hat. Der darin angelegte Limonengarten sowie mehrere Themenräume zur Fischerei und dem Olivenanbau ergeben ein kleines Museum. Alles zusammen kann für fünf Euro besichtigt werden. Vom Turm des Kastells hat man auch hier eine schöne Aussicht auf den Hafen, den Gardasee sowie auf ufernahen Kalksteine, die – ähnlich wie in Sirmione – türkise Farbakzente setzen.

Wer das Kastell in Torri angeschaut hat, kommt nicht drum herum, auch die größere und besser erhaltene Skaligerburg in Malcésine zu besichtigen. Hier ist der Eintritt gerade einmal einen Euro teurer. Man bekommt ebenfalls verschiedene Themenräume geboten:
Fische und Lebewesen im und um den Gardasee mit abspielbaren Tierstimmen als auditives Erlebnis; einen botanischen Raum mit der Möglichkeit olfaktorischer Riecherlebnisse sowie einen Raum mit Skizzen des Skaligerkastells aus der Feder J. W. Goethes.

„Heute Abend hätte ich können in Verona sein, aber es lag mir noch eine herrliche Naturwirkung an der Seite, ein köstliches Schauspiel, der Gardasee, den wollte ich nicht versäumen, und bin herrlich für meinen Umweg belohnt.“
(Italienische Reise – 12. September 1786)

Auf dem Nachhauseweg legt der Buch- und Medienblog einen Zwischenstopp in Bozen/Südtirol ein. Dort verbrachte er in den Jahren 1995-2009 seine Osterfeste und verbindet die Region daher mit vielen Kindheits- und Jugenderinnerungen. Ein Halt zum Mittagessen auf dem Bozener Waltherplatz ist daher obligatorisch. Und da das Walthers´ neben der traditionellen italienischen Küche auch gluten- und laktosefreie Pizzen sowie Pasta serviert, ist es auch für Allergiegeplagte ein schöner und genussvoller Ort.

Könnte man womöglich eines Tages die 15 Jahre Osterurlaub neu erleben und eine erneute Reise in die schönen Dörfer Südtirols planen?
Kann in der Erinnerung gar der Keim für die nächste Reise liegen?

Reisebericht vom Buch- und Medienblog_Stempel_Reisebericht_Oliver SteinhäuserEin Reisebericht von Oliver W. Steinhäuser


Vorbereitung der Reise durch:
Eberhard Fohrer
Gardasee
ISBN 978-3-95654-201-5