Die verspielte und politisch-historisch verkümmerte Gesellschaft

Wie unsere Jugend durch Pokémon sozial-gesellschaftlich verarmt und das derzeitige Schulsystem G8/G9 den geistigen Abbau weiter fördert.

Smartphone-Spiele wie „Pokémon go“ sorgen für allgemeine Verwirrung bildungsnaher Gesellschaftsschichten und fördern  Überlegungen und Reflexionen über uns selbst zu Tage. Es ist schon verantwortungslos, wenn Spieler öffentliche Plätze und Straßen durch ihr Spiel in Beschlag nehmen und Mitmenschen gar in Gefahr bringen. Wenn die virtuelle Monsterjagd jedoch nicht einmal vor historischen Mahnmalen wie dem ehemaligen Konzentrationslager in Auschwitz Halt macht, müssen wir uns Gedanken machen, welche Gründe dafür verantwortlich sind, dass Teile unserer Gesellschaft unreflektiert und gedankenlos durch das Leben laufen.

Schnell könnte man an Sittenverfall und eine fortschreitende digitale Debilität denken. Diese Geschmacksverirrung der Gaming-Generation ist möglicherweise jedoch Vorbote viel verheerenderer Vorgänge auf epochaler Ebene: Wir erfahren derzeit eine einschneidende Verschiebung auf dem Gebiet des kulturellen Gedächtnisses. Fixpunkte kollektiver Erinnerungen unserer Gesellschaft fallen zunehmend dem Dunst des Vergessens anheim. Historische Ereignisse verweilen nicht mehr so lange wie früher im sozialen Gedächtnis. Während die Generation unserer Großeltern geschichtlich versiert ist, sinkt die Verweildauer der Geschichte auf 80 – 100 Jahre. books-485479_1920Fatal, wenn man bedenkt, dass aus dieser Zeitspanne der Aufbau des Erfahrungshorizontes eines Menschen entspringt und mit Hilfe dessen ein Individuum seine Lebenseinstellungen ableitet. Fatal deshalb, da es bedeutet, dass die folgenschweren Ereignisse des 20. Jahrhunderts im Moment dabei sind, aus dem Kollektivgedächtnis (vgl. hierzu das „Konzept des französischen Philosophen und Soziologen Maurice Halbwachs à „kommunikatives- und kulturelles Gedächtnis; sowie http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/propylaeumdok/1895/1/Assmann_Kollektives_Gedaechtnis_1988.pdf) unserer Gesellschaft zu fallen. Hinzu kommt, dass die letzten Zeitzeugen ebenfalls verschwinden. Und mit ihnen die Unmittelbarkeit des Katastrophalen sowie die Notwendigkeit, aus der Vergangenheit zu lernen. Anstelle der Übersetzung historischen Wissens in Diskurse politischer Willensbildung, interessieren sich junge Generationen immer öfter nur noch für das ungestörte, von Geschichte nicht beeinflusste Spiel mit ihren Smartphones.
Um die Gefahr dieser Trends noch besser zu verstehen, lohnt sich die Betrachtung der Schulpolitik, die seit ca. 15 Jahren mit Einführung des G8 ‑ die ihre Wissensvermittlung von traditionell neun auf acht Jahre verkürzt haben ‑ an dieser Entwicklung mit beteiligt ist. Wer in nur acht Jahren zum Abitur gelangen möchte, dem bleibt nicht nur ein ganzes Jahr Zeit erspart, sondern auch eine Menge Wissen und Allgemeinbildung. Effizienzideologischen Entscheidern ist es geschuldet, dass sich die Lernschwerpunkte nicht mehr auf die Inhalte konzentrieren, dem reinen Wissen also, sondern sich zum Aufbau von Kompetenzen verlagert haben. Diese baut man am wenigsten in Fächern wie Geschichte auf, das wie viele andere Fächer in seiner Wochenstundenzahl kurzerhand reduziert und inhaltlich ausgedünnt wurde. Vieles wird nur noch angeschnitten. Dem historischen Verfall wird dadurch weiter zugearbeitet. Auch Eltern stehen in der Schuld, da sie für ihre Kinder im Turboabitur weniger Inhalte fordern, um die Lernenden nicht zu überfordern. Das ist verständlich, jedoch leidet das Allgemeinwissen darunter. Viele Gymnasien stellen daher wieder auf neun Jahre um, schenken den Schülern wieder ein weiteres Jahr. Das reduziert Lernstress. Und das vor allem, da die eingedampften Inhalte nicht etwa wieder aufpoliert und erweitert werden, sondern lediglich langsamer unterrichtet werden. So schreibt es zumindest die Website des hessischen Kultusministerium: „Die Kerncurricula für den gymnasialen Bildungsgang gelten unabhängig von der zeitlichen Ausgestaltung der Sekundarstufe I, das heißt gleichermaßen für die fünfjährig organisierte (G8) und die sechsjährig organisierte Mittelstufe (G9).“ Das vorher aussortierte Wissen wird also nicht wieder aufgenommen. Am Ende bekommen Schüler wieder mehr Zeit, jedoch nicht mehr Wissen.

Für den Pokémon spielenden Einzelnen bedeutet dieser Trend, dass er auch eigene Gedanken anstreben müsste, sich selbst über seine Umgebung und Geschichte informieren sollte. Erste politische Folgen des Erinnerungsverlusts sind bereits beobachtbar. Sie manifestieren sich durch den Erfolg populistischer und geschichtsmissachtender Gruppierungen.
Am Ende helfen hoffentlich nicht nur an Gedenkstätten angebrachte Hinweistafeln, die das Fangen virtueller Monster an Plätzen einstiger realer Monster verbietet.


120px-achtung-svgNun könnte man die vorangegangenen Worte als realistisches und glaubwürdiges Abbild der Dinge sehen. Und so ist es auch – zumindest teilweise.
Doch es gibt weder das einzig Wahre, noch das absolut Falsche. Und so kommt es, dass man auch reflektierenden Jugendlichen begegnet, denen das Fangen giftverströmender Monster im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz zuwider ist. Jugendliche, die in Foren über die Geschmacklosigkeit dieser Entwicklung diskutieren.

Es lohnt sich der Blick auf den Spielehersteller, der die sogenannten Hotspots einrichtet: Durch die gps-Daten, die die Jugendlichen über ihre Smartphones offenbaren, kann der Hersteller die von Spielern des Pokémon go stark frequentierten Orte identifizieren. Dabei geht auch der Hersteller nicht immer überlegt vor, und richtet an Orten Hotspots mit besonders interessanten Pokémon ein, an denen sich auffällig viele Menschen mit dem auf ihren Smartphones installierten mobilen Spiel aufhalten. Im oben genannten Fall auch das KZ Auschwitz, denn hier halten sich ‑ oft während Klassenausflügen ‑ besonders viele junge Menschen auf. Fraglich ist, ob ein Appell zum Pokémonverbot an solchen Orten reicht, oder ob der Hersteller nur durch Sanktionen gebremst werden kann.
Letzten Endes hat der Hersteller möglicherweise ganz andere Ziele vor Augen. Der Hype um das Spiel hat gezeigt, dass es in der Lage ist, ganze Menschenmassen beinahe blind zu mobilisieren. Ein Phänomen, das dem Hersteller mit Sicherheit nicht entgangen ist und das er als Basis für weitere monetäre Absichten missbrauchen kann. Zum Beispiel in schwach frequentierten Einkaufszentren. Das Geschäftsmodell sähe wie folgt aus: Shopping-Malls kaufen sich beim Spielehersteller seltene Pokémons ein und bekommen vom Hersteller einen Hot-Spot eingerichtet. Und schon werden aus uninteressanten Orten Publikumsmagnete. Im beschriebenen Fall handelt es sich lediglich um einen kommerziellen Kniff. Doch theoretisch kann jeder als Kunde beim Spielehersteller in Erscheinung treten. Welche Anziehungskraft stark frequentierte Orte auf extremistische Gewalttäter hatten, mussten wir in den letzten Monaten leider schmerzlich feststellen. Es lohnt sich also für jeden von uns, über Sinn und Unsinn neuer Trends nachzudenken, bevor man ihnen blind folgt.

Lesebericht zu „Der letzte Zeitungsleser“ von Michael Angele

9783869711287Ganz selbstverständlich steht der presseaffine Mensch heut zu Tage, im 21. Jahrhundert, vor einem Zeitungsregal, vergleicht die vielseitig und aufwändig gestalteten Titelblätter der Tagespresse und entscheidet sich für das interessanteste, informativste und dem investigativen Journalismus zugeordnete Zeitungsprodukt. Dass der Weg bis dahin sehr beschwerlich war, vergessen dabei viele. Allerdings ist die moderne Gesellschaft lange aus der Wiege der Presseprodukte herausgewachsen. Das einzige Monopol, Informationen über weltliches Geschehen aus den Tageszeitungen zu erfahren, ist durch das Zeitalter des Internets lange vorüber. Schnell fragt man sich, welchen Mehrwert die gedruckte Zeitung noch bietet, wenn alle darin befindlichen Informationen auch durch kostenfreie Internetangebote zugänglich gemacht werden?

Michael Angele verfasst in „Der letzte Zeitungsleser“ nicht nur eine Hommage an die Tageszeitung, sondern an das gedruckte Wort im Allgemeinen. Doch er liebt weit mehr als den Inhalt. Es ist die Gesamterscheinung, die ihn und viele andere Zeitungsleser fesselt. Das Rascheln, der Geruch, die Haptik, ja und auch den Platz, den der Zeitungsleser bei seiner Lektüre unweigerlich in Anspruch nehmen muss. Und weil auch die Anmutung eines in Spalten gesetzten Textes ein Alleinstellungsmerkmal ist, enthalten die Seiten in „Der letzte Zeitungsleser“ die Optik eines Einspalters, umrahmt von viel Weißraum, der, wie ich es finde, wunderbaren Platz zu Randbemerkungen bietet. Hier kommt kein Gefühl von künstlicher Ausdehnung des Textes auf. „Der letzte Zeitungsleser“ braucht Platz für Gedanken, ist nicht nur Information, sondern Erinnerung, Anregung und Reflexion.

Randnotizen des Buch- und Medienblogs bei der Lektüre: "Gibt es Identifikation mit einer Tageszeitung? Öffentlicher Wertetransport"

Randnotizen des Buch- und Medienblogs bei der Lektüre: „Gibt es Identifikation mit einer Tageszeitung? Öffentlicher Wertetransport“

Angele zieht sich zur Beschreibung seines idealen Zeitungslesers den österreichischen Schriftsteller Thomas Bernhard zu Rate, durchleuchtet seine Gewohnheiten, seine Sucht und Sehnsucht nach der Tageszeitung. Ihm gelingt dabei der Spagat zwischen dem Beschreiben des Faktischen und der gelebten Realität, des Unwirsch Seins, das uns im Leben eines Zeitungslesers immer wieder widerfährt.
Sein Werk dient dazu sich selbst zu verstehen, zu reflektieren. Wir erkennen uns darin wieder, sehen, dass nicht nur wir Zeitungsartikel sammeln, das Lesen solange aufschieben, bis an die Rezeption der Artikel beinahe nicht mehr zu denken ist, weil sich eine schiere Flut zusammengefunden hat. Ein unbezwingbares Massiv, das nur dann noch das Recht zur Aufbewahrung erfährt, wenn wir es zur Sammlung titulieren. Auch wenn es dadurch nicht rational wird, so wird es doch wenigstes verständlich.

Was also haben wir davon, die Tageszeitung zu lesen, wenn sich doch alle Informationen im Internet jederzeit in einer schier unermüdlichen Konjunktur befinden?
Es ist die von Journalisten und Redaktionen ausgewählte Zusammenstellung eben dieser, die durch ihre Gatekeeping-Funktion vorsortieren und uns die eigene Recherchezeit verkürzen. Vor allem aber tragen ausgewählte Themen mit Differenzierungsmöglichkeiten (z. B. „Pro & Contra“; „Meinung & Gegenmeinung“) dazu bei, eigene Gedanken anzustreben und nicht der Gefahr zu verfallen unreflektiert Meinungen anzunehmen und zu kopieren. Gerade diese meinungsbildenden Seiten einer Tageszeitung ermöglichen es einen Gesinnungs- & Sinneswandel anzuregen. Sie bieten dem Leser gewissermaßen die Grundlage zur eigenen Mündigkeit.
Diese Mündigkeit durchzieht die gesamten Milieus der Gesellschaft. Sie ist nicht an Lebensstil und Wertehaltung gekoppelt, denn für jedes Sinus-Milieu (hier die typischen Eigenschaften der Milieus) existieren meinungsbildende Tageszeitungen.


Wer mehr zum geschichtlich/historischen Entstehen und dem Verlauf der Tageszeitung lesen möchte, findet in meinem Aufsatz „Fortschritte des Nachrichtenwesens dargestellt an den Entwicklungsstufen Flugblatt und Zeitung“ weitere Informationen.images


Der letzte Zeitungsleser
Michael Angele
ISBN: 978-3-86971-128-7

 

Besuch aus Glutenville

Textbeitrag des Buch- und Medienblog zum Gewinnspiel „Willkomme in Nightvale“
Für Kenner und Liebhaber des Titels


Willkommen in Nightvale

Wer bin ich?

Gemütlich sitzen sie im Big Ricco´s Pizza. Den runden Tisch hat er sich ausgesucht, damit alle daran ansitzen können.
„Wenn Sie sich anhand eines Möbelstücks beschreiben sollen, welches würden Sie auswählen, um ihre Persönlichkeit zu verdeutlichen?“, fragte ihn der erfahrene Mann damals. Zur Antwort wählte er den Tisch. Rund muss er sein. Denn nur so passen viele Menschen daran. Gemütlichkeit, Gastfreundschaft und Zusammenhalt prägen einen guten Tisch. Und ihn selbst. Wer er ist weiß man nicht. Nur, dass er schlecht sitzen kann.
So sitzen Jackie, Lucinda, Diane und Troy zusammen und warten auf die heiß ersehnte glutenfreie Pizza. Er selbst hängt mehr als dass er sitzt. Ricco hatte es geschafft seine Rezeptur anzupassen und auf das verbotene Weizenmehl zu verzichten. Bei ausgezeichnetem Geschmack.

Wir sehen die uns bekannten Akteure. Und ihn, den uns Unbekannten.
Heiß dampfend serviert Ricco seinen Gästen die bestellte Riesenpizza. Gierig schnappen sie zu, zerteilen die Stücke und führen sie ihren lüsternen Schlünden zu. Ein grausamer Schrei zerschneidet die von italienischen Gewürzen und gebackenem Käse dominierte Luft. Markerschütternde Töne kreischen durch das Restaurant und lassen es erzittern. Die Schwere von Eisen entfaltet sich und bahnt sich unaufhaltsam ihren Weg in die Bronchien der Freunde. Fontänen aus roter Tomatensoße wandeln sich in dickflüssige Sturzbäche aus rotem Blut, das schwallartig aus der Pizza strömt. Rote Wasserfälle preschen über die dunkle Tischkante, schlagen hart auf dem Fußboden auf. Fein zerstäubter Nebel steigt in Schwaden auf und legt sich über die Szenerie. Lange fingerähnliche Fäden sprießen aus dem Mais, krallen sich in die Tischplatte, wedeln herum und suchen verzweifelt nach Halt. Sie packen Diane´s Schultern und rütteln sie. Entsetzt schaut sie auf den Tisch. „Josh! Oh mein Gott, Junge.“ Ihr Sohn liegt blutend auf dem Tisch vor ihr. Reste von Salami und Mais kleben ihm an den Schultern und zeugen davon, dass er sich wieder einmal verwandelt hat. Unbemerkt. Kälte umgibt die junge Mutter. Ihr Herz türmt sich auf, versucht zu fliehen und fleht in ihrer Brust nach Gnade. Beunruhigt drückt es gegen seinen Käfig aus Rippen. Doch ihr Sohn ist wieder verschwunden. Übrig bleibt nur die eisige, labbrige Pizza.

Krachend fliegt die Schwingtür zur Küche auf. Heller Schein brandet aus ihr hervor und verwehrt jegliche Sicht. Staub wirbelt vom Boden auf und hüllt die aus dem gleißenden Lichtschein tretende Silhouette in ein graues Gewand.
„Ich weiß wer ich sein möchte, und was ich machen möchte, Mama. Ich werde Pizzabäcker.“ Erleichtert schauen Jackie, Lucinda und Troy auf. „Er lebt“, seufzen sie im Chor. Seine Mutter Diane springt auf und umarmt ihn freudig. „Danke Josh, du hast uns einen riesen Schock bereitet. Doch du weißt nun wer du sein möchtest und wie du fortan in Erscheinung trittst. Ich bin stolz auf dich!“
„Ich habe alles gesehen, was ich erfahren muss!“, posaunt der uns Unbekannte. „Ihre Pizza hat alles, was sie haben muss. Und ihr fehlt sämtliches, was sie nicht haben darf. Sie blutet, sie schreit und schnappt. Sie ist Weizenfrei. So muss Pizza sein! Ich komme aus Glutenville und leite das staatliche Gesundheitsamt.“ Mit einem Knicks und den Worten „Mein Name ist Mr. Zöliakie und ich wünsche ihnen alles Gute“ verpufft er im Nichts. Einem Nichts, das Alles ist. Und allem, das nichts ist. Denn Nichts ist nur die Abwesenheit von Etwas.


Wer ist eigentlich dieser Mr. Zöliakie?

Falsch: Ein Flugfuchs isst Gurken und Honigmelonen.

Richtig: Mr. Zöliakie isst eine als Gurke und Honigmelone getarnte glutenfreie Pizza.

Klar, dass er mehr am Tisch hängt und nicht sitzt. Würde ich auch so machen!

Hier geht es zm Buch
Joseph Fink & Jeffrey Cranor
ISBN: 978-3-608-96137-9

Buch- und Medienblog schreibt für Klett-Cotta

Buch- und Medienblog schreibt für Klett-Cotta

Ich habe ihn getötet, Buchblog, Klett-Cotta, Oliver Steinhäuser, Keigo Higashino22.06.2016. Nach über einem Jahr Pause ist es wieder soweit. Der Buch- und Medienblog schreibt erneut Gastbeiträge für den Klett-Cotta Blog.

Los geht es mit dem neuen Kriminalroman von Keigo Hihashino. Der japanische Autor fällt vor allem durch die Verwendung komplexer Sachverhalte auf. In seinen Szenen lässt er viel Spielraum für alle erdenklichen Schlussfolgerungen an einem geschehenen Mord. In „Ich habe ihn getötet“ treibt er es auf die Spitze und verrät nicht explizit, wer der Täter ist. Higoshino bindet den Leser am Schluss aktiv ein, gibt ihm kleine Hinweise und führt ihn (wenn man ein wenig Geduld mitbringt) auf die Fährte des Rätsels Lösung.

Hier geht es zum Beitrag:

Ermittlungsprotokoll: „Ich habe ihn getötet“ von Keigo Higashiono

Gedanken zum Welttag des Buches

blogger2015Bücher sind ein wunderbares Medium, um Menschen mit spannenden Geschichten zu unterhalten, sie zusammenzubringen und mit lehrreichen Beiträgen in ihrem persönlichen Reifungsprozess und dem Aufbau moralischen Verständnisses zu unterstützen.
Getreu des Motto des Buch- und Medienblogs „Du siehst, was du liest“ gehe ich heute kurz auf die Verbindung zwischen Büchern ein. Oft befällt mich das Gefühl, innerhalb verschiedener Bücher ein verbindendes Element zu entdecken. Zuletzt geschehen in diesen zwei Titeln:9783843711814_cover 978-3-15-011036-2

Bob Dylans Lied „The Times They Are A-Changin“ verbindet diese beiden Titel. Während der Lektüre zum „Dicken Mann“ maß ich der Erwähnung dieses Songs keinerlei Bedeutung zu. Doch als ich genau dieses Lied gestern in „Blood on Snow – Das Versteck“ wiederentdeckte, war wieder einmal eine Verbindung geschaffen.  Man könnte meinen, dass die beiden Werke nicht viel gemeinsam haben. Doch bei genauerer Betrachtung fällt das verbindende Thema wie Schuppen von den Augen: Moral
Während David Edmons in „Würden Sie den dicken Mann töten“ über moralische Aspekte unserer Gesellschaft spricht, und ob man ein Menschenleben beenden darf, um das Vieler zu retten, steht der Protagonist in Jos Nesbos „Blood on Snow – Das Versteck“ in immer wiederkehrenden Moraldilemmata.

Viele Blogger verschenken heute Bücher. Körperlich. Der Buch- und Medienblog entschied sich dazu Gedanken zu verschenken und dazu anzuregen, sich über moralische Fragen auszutauschen:

Wie würdest du dich entscheiden?

Wie würdest du dich entscheiden?

Darf ich die Entscheidung treffen, ob ein Mensch oder fünf Menschen sterben? Oder muss ich gar Handeln und die Weiche so umstellen, dass der geringste Schaden eintritt? Also bewusst das Mittel anwenden, das durch meine Entscheidung einen Menschen sterben lässt?

Ich wünsche einen schönen Tag des Buches!
Oliver W. Steinhäuser

 

Buch- und Medienblog verteidigt Bachelor-Thesis

Am gestrigen Montag, den 14. März 2016, verteidigte Oliver Steinhäuser vom Buch- und Medienblog seine Bachelor-Thesis an der Hochschule der Medien in Stuttgart.

Während einer 10-minütigen Impulspräsentation stellte er den Prüfern der Hochschule das Thema „Verändertes Reputationsmanagement in Medienunternehmen durch Onlinekommunikation“ vor, erläuterte dessen Relevanz und erklärte die darin vorgenommene empirische Untersuchung. Weiterhin gab er einen Ausblick in die Zukunft der Onlinekommunikation und deren erfolgreiche Umsetzung für Verlage und andere (Medien)unternehmen.
In der nachfolgenden 40-minütigen Fragerunde stellte sich der Buch- und Medienblog den kritischen und interessierten Fragen der Professoren.

 

Poetry Slam in Ludwigsburg

Elf lange Jahre ist es her, dass der Buch- und Medienblog zuletzt auf einem Poetry Slam war. Doch vorgestern, am Freitag den 19. Februar 2016, lockte der literarische Slam wieder etliche poesie- und klatschwütige Zuschauer in das Central und Union Kino nach Ludwigsburg. Mit dabei war – nach langer Pause – auch der Buch- und Medienblog.Poetry Slam Ludwigsburg, Oliver Steinhäuser, Blog, Central und Union Kino, Theater

Ich betrete den ausverkauften Kinosaal des Ludwigsburger Central und Union Kino und bin beeindruckt. Ein historischer Kinosaal, eingewiehen im Sommer des Jahres 1913, bietet den auftretenden Poeten und der Esslinger Band „mal zwischendurch“ einen intellektuell und imposant anmutenden Rahmen. In dieser Aura reifen die in sechs Minuten vorgetragenen Texte zu Bildern, die auch heute noch präsent sind auf der Leinwand meiner eigenen Vorstellung. Ein über dreistündiges Programm bot den neun Poeten Raum und Zeit zur persönlich lyrischen Entfaltung. Ein spannender Mix aus melancholischen und lustigen Texten regten zum Nachdenken an und stellte die Lachmuskulatur zeitweise auf eine harte Probe.
Nach der Veranstaltung erinnerte ich mich an den Tag meines ersten Slambesuchs im Koblenzer Circus Maximus. Verwundert fragte ich mich, wann der Poetry Slam aus diesen damals kleinen Runden von 15-30 Zuschauern in einem kleinen dunklen Keller zu einer Veranstaltung mit über vierhundert Zuschauern reifte. Obwohl der Poetry Slam als Subkultur zur Abgrenzung von der Masse angefangen hat, macht er auch in großer Runde eine Menge Spaß. Gerade das langsame Einstimmen des Applauspegels von der Wertung 1 bis 10 war sehr imposant. Bei der nachfolgenden Textbewertung bebte der Kinosaal förmlich bei der bestmöglichen Bewertung von 10. Da der Buch- und Medienblog auf dem Balkon saß, bebte es wirklich!
Ich freue mich auf weitere Veranstaltungen und auf das Entdecken neuer poetischer Rohdiamanten.

Der Buch- und Medienblog rockt für Bad Emser Vereine

Am Samstag, den 09. Januar 2016, fand im Bad Emser Kurcafé das etwas andere Neujahrskonzert statt. Fünf Bands verwandelten das im Jahr 1715 errichtete Gebäude in einen Rockpalast und beschallten knapp vier Stunden die Ohren des Publikums mit harten Tönen.

Auch der Buch- und Medienblog sorgte mit der Band Lynx wieder für gute Stimmung und verrät das Geheimrezept der 15-jährigen Bandgeschichte:
Zum Video geht es über das Bild oder den untenstehenden Link.

Carl Eschenauer, Oliver Steinhäuser, Claus Eschenauer (v. l.)

Carl Eschenauer, Oliver Steinhäuser, Claus Eschenauer (v. l.)

 

Imageclip-Produktion für Wittwer

Für die Buchhandlung Wittwer in Stuttgart produzierte der Buch- und Medienblog zusammen mit drei weiteren Mediapublishing-Studenten der Hochschule der Medien einen Imageclip mit Wolfgang Hohlbein.
Die Studenten nahmen seine Lesung zum „Mörderhotel“ als Anlass, sein im Oktober 2015 veröffentlichten Thriller um den ersten Serienmörder der US-Geschichte, Herman Webster Mudgett, vorzustellen und den bekannten Autor in der Stuttgarter Buchhandlung zu zeigen.

Die Videoproduktion ist ein studentisches Projekt der Audiovisuellen Medien unter Leitung von Petra Otto vom ZDF Stuttgart.

Veranstaltungsankündigung: Wolfgang Hohlbein in Buchhandlung Wittwer

Moerderhotel, Wolfgang Hohlbein, Buchblog, Oliver SteinhaeuserHeute in einer Woche, am Donnerstag,
den 12. November 2015, liest Wolfgang Hohlbein aus seinem neuen Thriller „Mörderhotel“.

Die Veranstaltung findet ab 20 Uhr in der Buchhandlung Wittwer am Stuttgarter Schlossplatz statt. Der Eintritt kostet 15 €. Karten können HIER reserviert werden.

Im Zuge eines Projektes für audiovisuelle Medien, wird auch der Buch- und Medienblog für Dreharbeiten vor Ort sein.

Über „Mörderhotel“:
„230 Menschen gehen auf sein Konto: Herman Webster Mudgett, den unglaublichsten Serienmörder aller Zeiten. In Chicago errichtet er eigens ein Hotel, um seine Taten zu begehen. Ein Hotel, in dem es Falltüren, verborgene Räume, Geheimgänge, einen Foltertisch, ein Säurebad und eine Gaskammer gibt. Seine Opfer erleichtert er um ihr Geld und verkauft ihre Leichen an Mediziner. Niemand weiß, was im Kopf dieses Menschen vor sich geht. Bis die Polizei ihm auf die Spur kommt und eine gnadenlose Jagd beginnt … „